Im Ringen um die Spitzenjobs zeichnen sich langfristige Folgen der EU-Politik ab: „Spitzenkandidaten“ sind ein Auslaufmodell. Und es gibt eine überraschende Allianz über die Ost-West-Grenze hinweg.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Am Ende war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Um 22 Uhr endete die Frist, bis zu der bei der Verwaltung des Europaparlamentes Kandidaturen für den Präsidentenposten der Volksvertretung eingereicht sein mussten. Und da auch der Topjob im Parlament zum Personalpaket gehörte, das die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen in Brüssel im dritten Anlauf schnüren wollten, war klar, dass sie bis 22 Uhr einig sein mussten. Allerspätestens. Immer wieder wurde dann der Start des Treffens verschoben. Eigentlich sollte es schon um 11 Uhr losgehen. Doch erst um 16.30 Uhr kamen die Staats- und Regierungschefs mit über fünfstündiger Verspätung in der großen Runde zusammen.