Das Ziel von Irene Bloos waren 250 Weihnachtspäckchen für bedürftige Menschen in Filderstadt. Was der öffentliche Aufruf der Friseurin dann aber ausgelöst hat, kann sie selbst kaum fassen.

Filderstadt - Irene Bloos betreibt in Filderstadt-Bernhausen ihren Friseursalon namens „Hair Date“. Um bedürftigen Senioren im Advent etwas Gutes zu tun, hatte die 54-Jährige die Bevölkerung aufgerufen, kleine Geschenke zu spenden. Womit sie nicht gerechnet hätte: Das Ganze hat eingeschlagen wie eine Bombe.

 

Frau Bloos, wie viele Päckchen sind es letztendlich geworden?

Wir sind wirklich bei 633 Päckchen gelandet. Unglaublich schön! Erwartet habe ich das auf gar keinen Fall. 200 war für mich schon eine Zahl, von der ich dachte, die ist unfassbar groß. 250, dachte ich, ist eigentlich nicht erreichbar. Tatsächlich bin ich völlig überwältigt, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, dass Leute per Post etwas schicken und persönlich auch von weit herkommen. Von Waldenbuch, von Speyer, von Nürnberg – von überall her kam Post.

Was glauben Sie, warum hat genau diese Aktion so viele Leute bewegt?

Ich glaube schon, dass Corona uns sensibilisiert, aufeinander aufzupassen, und dass Armut im Alter tatsächlich gerade ein ganz großes Thema ist. Das war sicher eine Kombination daraus. Bestimmt 80 Prozent der Leute haben mir auch gesagt: Man weiß, es bleibt hier in der Nachbarschaft, und es wird direkt gespendet. Man weiß, wo es hingeht.

Wer hat die Päckchen bekommen?

Sie gingen an die Fildertafel Bernhausen, und da wir jetzt so viele Päckchen hatten, war die Abmachung, wir teilen es auf die drei Tafeln in Echterdingen, in Bernhausen und Nellingen auf, also alles im Großraum Filderstadt. Da sage ich von Herzen: Vielen, vielen Dank an alle, die mitgemacht haben, dass wir jetzt viel größere Freude und ein bisschen Weihnachten verteilen konnten.

Wiederholen Sie dies nächstes Jahr?

Auf jeden Fall! Ich weiß noch nicht, ob in diesem Ausmaß oder ob ich es nicht vielleicht dann doch ein bisschen reduziere, aber ich mache es, egal wie. Ganz, ganz viele Leute kamen rein in den Salon und sagten: Bitte, bitte nächstes Jahr wieder machen. Ich werde es noch besser organisieren, aber klar mache ich das nächstes Jahr wieder.