Im Dezember 2012 hatten sechs Männer eine Studentin in einem Bus in Neu Delhi vergewaltigt. Die Frau starb zwei Wochen später an ihren schweren Verletzungen. Mehr als sieben Jahre nach der Vergewaltigung hat der Präsident ein Gnadengesuch eines Täters zurückgewiesen.

Neu Delhi - Mehr als sieben Jahre nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Indien hat der indische Präsident Ram Nath Kovind ein Gnadengesuch eines Täters zurückgewiesen. Dies sagte ein Sprecher des indischen Innenministeriums am Freitag. Vier Männer wurden wegen der Tat, die weltweit Schlagzeilen machte, zum Tode verurteilt, was zuletzt auch das Oberste Gericht des Landes bestätigte.

 

Das Gericht verschob am Freitag die Vollstreckung des Todesurteils vom kommenden Mittwoch auf den 1. Februar. Das teilte die Anwältin mit, die die Familie des Opfers vertritt. Indisches Recht sieht vor, dass Verurteilten nach einem abgelehnten Gnadengesuch eine zweiwöchige Gnadenfrist zusteht.

Indien hat ein Problem mit Gewalt gegen Frauen

Im Dezember 2012 hatten sechs Männer die damals 23 Jahre alte Studentin in einem Bus in Neu Delhi vergewaltigt. Die Frau starb zwei Wochen später an ihren schweren Verletzungen in einem Krankenhaus. Neben den vier zum Tode verurteilten Männern gab es einen Vergewaltiger, der zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war und inzwischen wieder auf freiem Fuß ist.

Ein anderer wurde tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Nach der Tat gab es große Proteste und Forderungen nach mehr Sicherheit für Frauen. Die Vergewaltigung hatte zudem weltweit darauf aufmerksam gemacht, dass Indien ein Problem mit Gewalt gegen Frauen hat. Neuste offizielle Zahlen zeigen, dass dort im Schnitt alle 15 Minuten eine Frau oder ein Mädchen vergewaltigt wird.