In einem Intercity im Stuttgarter Hauptbahnhof entwickelt sich ein handfester Streit und eine brisante Auseinandersetzung. Dabei war die Ursache vergleichsweise banal.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Von entspannter Urlaubsatmosphäre keine Spur: Die Bundespolizei musste am Donnerstag auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof einen 43-jährigen Fahrgast festnehmen, der in einem abfahrbereiten Intercity nach Hamburg völlig ausgerastet war. Dabei kam es auf dem Bahnsteig zu einer brenzligen Situation, als der Mann gegen den Zugchef ein Messer zückte.

 

Der Zwischenfall ereignete sich am Donnerstag gegen 11.30 Uhr – und der Anlass soll recht banal gewesen sein: Der 43-Jährige wollte vor der Abfahrt im Bordbistro ein Getränk kaufen. „Aber die elektronische Kasse war noch nicht hochgefahren, das Bistro hatte noch nicht geöffnet“, sagt Bundespolizeisprecher Denis Sobek. Der in Mainz wohnhafte Fahrgast sei daraufhin gegenüber dem 19-jährigen Bahnmitarbeiter sehr aggressiv geworden und habe auch noch eine andere Reisende, die schlichten wollte, beleidigt.

Der Rabauke ist polizeibekannt

Als der Zugchef den Mann im Zug und dann auf dem Bahnsteig 8 zur Rede stellte, eskalierte die Situation. Der 43-Jährige zückte ein Messer und machte damit laut Sobek „fuchtelnde Stichbewegungen“ gegen den Bahn-Bediensteten. Damit habe der Streit „eine ganz andere Dimension angenommen“. Der Zugchef und ein Zeuge konnten den 43-Jährigen überwältigen, als der vor der alarmierten Polizei flüchten wollte. Der Zugchef und der Rabauke erlitten leichte Verletzungen. Die Beamten konnten die Lage beruhigen und nahmen den 43-Jährigen mit auf die Wache. „Er ist wegen Gewalt, Bedrohung und Sachbeschädigung polizeibekannt“, sagt Sobek. Nach der Anzeigenaufnahme wurde er auf freien Fuß gesetzt.