Nicht nur in Stuttgart können Polizeikontrollen unter Partygruppen in Parks für Ausschreitungen sorgen. Auch in Böblingen hat es Zwischenfälle dieser Art gegeben.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Böblingen - Der Stuttgarter Eckensee ist bundesweit als Ausgangspunkt für Randale und Plünderungen bekannt geworden – aber auch Böblingen hat ein ähnliches Pulverfass. Während sich am Wochenende alle Augen auf Stuttgart richteten, haben berauschte junge Männer am Langen See in der Flugfeldallee in Böblingen die Polizei in Atem gehalten. Dabei gab es laut Polizei einen Flaschenwurf, der eine Beamtin nur knapp verfehlte.

 

Zunächst hatte es in der Nacht zum Samstag inmitten mehrerer Personengruppen und Cliquen einen Rettungsdiensteinsatz gegeben, eine Polizeistreife wollte außerdem die Herkunft verdächtigen Marihuanageruchs feststellen. Die Situation spitzte sich nach Angaben der Polizei zu, weil die Kontrollen von einer der Cliquen mit polizeifeindlicher Musik gestört wurde und Platzverweise angesichts einer aggressiven Grundstimmung auch nicht widerspruchslos hingenommen wurden. Dabei flog offenbar auch ein abgebrochener Flaschenhals, der vor einer Beamtin aufschlug. Die Täter entkamen. Erwischt wurde indes ein 19-Jähriger, der am Samstag gegen 0.40 Uhr den Reifen eines Streifenwagens aufgeschlitzt haben soll. „Er war mit knapp zwei Promille alkoholisiert“, sagt Polizeisprecherin Yvonne Schächtele.

Festnahme – und wieder Rassismusvorwürfe

Am Samstagabend kam es bei Polizeikontrollen zwischen 21.30 und 23.50 Uhr erneut zu einem Zwischenfall. Am Langen See wollte ein 21-Jähriger einem Platzverweis nicht nachkommen. „Er hatte die Kontrollen aggressiv gestört und hatte trotz Aufforderung keinen Abstand zu den Beamten gehalten“, sagt Polizeisprecherin Schächtele. Der junge Mann wurde daraufhin in Gewahrsam genommen – was aber auch die Menge aufbrachte. Etwa 20 Zeugen solidarisierten sich mit dem Festgenommenen, beschimpften die Beamten und warfen ihnen Rassismus vor. Laut Polizei stammt der Betroffene aus Syrien. Mehrere Streifenwagenbesatzungen mussten anrücken, um eine Eskalation der Lage zu verhindern.