Die Nachfrage nach Flächen bei dem Gewerbegebiet in Sachsenheim ist groß. Während ein Autozulieferer schon nach wenigen Monaten erweitert, verzögert sich bei Breuninger die Fertigstellung.

Sachsenheim - Steffen Schurr hat allen Grund, zufrieden zu sein. Für den Geschäftsführer des Zweckverbands Eichwald in Sachsenheim läuft die Vermarktung des erweiterten gleichnamigen Gewerbegebiets sehr gut. Die Erschließung des Geländes sei im Zeit- und Kostenrahmen geblieben. Von den 18 Hektar Fläche sind 17 bereits vergeben. Die Baufortschritte sind deutlich zu erkennen, gerade beim größten Betrieb, der Handelskette Breuninger.

 

Das neue Zentrum für Logistik und Onlineversand, das Breuninger hier mit 52 000 Quadratmetern Geschossfläche baut, ragt immer weiter in die Höhe. 30 Meter wird es am Ende hoch sein. „Das wird das mit Abstand größte Gebäude im Eichwald sein“, sagt Schurr.

Dräxlmaier erweitert bereits nach ein paar Monaten

So gute Stimmung wie beim Vermarkter des Gewerbegebiets dürfte beim Handelsriesen nicht herrschen: Statt einer Eröffnung Mitte 2018 ist mittlerweile nur noch von einer Inbetriebnahme 2019 die Rede. Eine Anfrage an das Unternehmen nach dem Grund der Verzögerung blieb unbeantwortet. An den archäologischen Grabungen, die im vergangenen Frühjahr stattfanden, dürfte es jedenfalls nicht liegen. Denn die haben laut Schurr die Erschließung nicht verzögert – nur teurer gemacht.

Besser läuft es beim Automobil-Zulieferer Dräxlmaier. Seit Jahresbeginn wird dort eine hochautomatisierte Produktion für Batterien für E-Sportwagen aufgebaut. Die Auftragslage scheint gut, denn keine sechs Monate nach der Inbetriebnahme erweitert der Zulieferer bereits: Im Oktober 2017 stimmte der Zweckverband einem zweiten Bauabschnitt mit 3800 Quadratmetern zu. Ende dieses Jahres soll auch der zweite Bauabschnitt fertig sein. 80 Mitarbeiter sollen hier dann für den Zulieferer arbeiten. Insgesamt hat das Unternehmen im Eichwald damit eine Mietfläche von mehr als 10 000 Quadratmetern.

Die Kommunen wollen nicht noch einen Logistiker

Vermieter des Geländes ist wiederum Segro. Der Industrieimmobilien-Konzern baut im Eichwald selbst auf fünf Hektar einen Gewerbepark. Acht Hallen zwischen 1000 und 1500 Quadratmeter Fläche sollen entstehen, in die sich Firmen einmieten können. Wer kommt, ist laut Schurr noch nicht klar. Es ist kein Geheimnis, dass die Kommunen, die das Gewerbegebiet gemeinschaftlich betreiben – Sachsenheim, Bietigheim-Bissingen, Oberriexingen und Sersheim – lieber nicht noch einen Logistiker am Standort hätten. Man befürchtet mehr Verkehr. Doch die Entscheidung, wer letztlich in die Hallen einzieht, trifft Segro. „Wir versuchen natürlich, darauf einzuwirken, dass man regionale Betriebe berücksichtigt“, sagt Schurr. Anfragen aus Verbandskommunen seien bislang „überschaubar“, aber aus dem Landkreis gebe es interessierte Unternehmen.

Die insgesamt hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen im Eichwald ist auch bedingt durch immer seltener werdende Flächen in der Region. Schätzungen zufolge besteht hier ein Bedarf von 300 bis 400 Hektar.

Das merkt Steffen Schurr auch auf der anderen Seite des Eichwald-Gebiets, dem alten Teil des Gewerbe-Parks. Hier hat Porsche vor einem halben Jahr sein Hochregallager fertiggestellt. Aktuell baut der Autohersteller eine neue Halle, die für die Zulieferung von Teilen für E-Autos gebraucht wird. Zudem möchte die Sachsenheimer Zimmerei-Firma Pfeiffer um 4300 Quadratmeter erweitern. Sie bekommt dafür das letzte Grundstück, das auf dem alten Eichwald-Gelände zur Verfügung steht. Schurr freut sich: „Damit sind wir dann komplett ausverkauft.“