Handwerk, Handel und Dienstleister zeigen nicht nur Innovationen rund um die erneuerbaren Energien.

„Endlich“, sagt Claudia Nowack, Vorstandssprecherin des Bundes der Selbstständigen, dem Leonberger Gewerbe- und Handelsverein. „Endlich gibt es wieder unsere Leomess.“ Alle drei Jahre sollte sie eigentlich stattfinden. Doch mitten in die Vorbereitungen für die Messe 2021 platzte die Coronapandemie und die Planungen mussten auf Eis gelegt werden. Jetzt zeigen Handwerk, Handel und Dienstleister aus der Region erstmals seit 2018 wieder zwei Tage lang ihr Produktspektrum und ihr Können.

 

Mit 65 Ausstellern sind allerdings deutlich weniger Unternehmen auf dem Festplatz an der Leonberger Steinstraße vertreten als vor Corona, als rund 120 Unternehmen am Start waren. Aber die Folgen von Pandemiezeit und Ukraine-Krieg haben viele Aussteller zögern lassen. Zudem sind die Handwerker derzeit stark ausgelastet und auch der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar. In diesen Zeiten ist es für die Unternehmen schwierig, zusätzlich einen Messeeinsatz zu stemmen. Umso wichtiger ist es allerdings auch für die Unternehmen, Werbung für sich als Arbeitgeber zu machen.

Wirtschaftliche Vielfalt und Leistungsfähigkeit

Doch auch in kleinerem Rahmen zeigt die Leomess die wirtschaftliche Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Unternehmen in der Region, die durch persönliche Beratung, Kundennähe und Service punkten können – im Gegensatz zum anonymen Kauf im Internet. Die Leomess ist eine perfekte Plattform für die Aussteller und für die Besucher eine willkommene Abwechslung nach der langen Corona-Pandemiezeit.

Die Bedeutung der Messe wird durch hochkarätige Gäste bei der Eröffnung unterstrichen: Für den Böblinger Landrat Roland Bernhard ist sie ein wichtiges Schaufenster der Wirtschaft in der Region. Und mit Blick auf den Nachwuchs ist es für den Landrat wichtig, die heimischen Berufsschulen zu unterstützen, die ein starker Partner für die Firmen sind. Für Oberbürgermeister Martin Georg Cohn als Schirmherr zeigt die Messe Leonbergs Wirtschaftskraft. Cohn lobt zudem die Motivation und den Optimismus der Aussteller und deren starke Vernetzung mit der städtischen Wirtschaftsförderung und dem Stadtmarketing.

Erneuerbare Energien und Techniken

Ein großes Thema an diesem Wochenende sind die erneuerbaren Energien und Techniken rund um Einsparmöglichkeiten in Haus und Wohnung mit dem Ziel, Kosten zu sparen, aber auch den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Ob Wärmepumpe, isolierverglaste Fenster oder auch die neueste Solartechnik, das Interesse der Besucher ist groß. Das zeigt sich auch beim Vortragsprogramm. So gibt es nur noch Stehplätze, als Daniel Löwenstein von Sun Sol Energy das Balkonkraftwerk für Mieter und Eigentümer vorstellt, eine kleine Solaranlage, die zumindest einen Teil des Stroms für Kühlschrank oder Fernseher liefern kann und ein Baustein für den neuen Energiemix sein wird.

Es ist eine Messe zum Anfassen, denn an fast jedem Stand gibt es die Gelegenheit etwas auszuprobieren, sich bei den Zimmerleuten im Einschlagen von Nägeln zu üben und dabei mit den Experten ins Gespräch zu kommen.

Leonberger Kreiszeitung, der Klinikverbund und die Stadt

Auch die Leonberger Kreiszeitung als Medienpartner der Messe ist mit einem eigenen Stand vertreten und stellt sich den Wünschen und Anregungen der Leser. Täglich gedruckt im Briefkasten oder mit der praktischen ePaper-Ausgabe informiert die Lokalredaktion um den Leiter Thomas K. Slotwinski über Aktuelles aus Leonberg und Umgebung.

Äußerst beliebt ist der Stand des Klinikverbunds Südwest. Hier können sich die Besucher den Blutdruck messen lassen, den Blutzuckerwert und die Sauerstoffsättigung bestimmen lassen. Zur Belohnung gibt es einen Gesundheitspass.

Aber auch der Stand der Stadt Leonberg hat großen Zuspruch. Auf einer Plakatwand können die Besucher ihre Wünsche für die „Stadt für morgen“ äußern. Mit roten und grünen Klebepunkten wird ein Meinungsbild erfasst: Mit dieser Aktion werden die Bürger direkt in die Planungen einbezogen, auch wenn die Befragung nicht repräsentativ ist, aber sie gibt ein Stimmungsbild.

Gefragt wird, ob man auf das Auto angewiesen ist, ob man auch zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, ob Leonberg eine schöne Innenstadt hat, die zum Verweilen einlädt oder ob es sinnvoll wäre, den Neuköllner Platz zur echten Stadtmitte umzugestalten, eine Idee, die besonders viele grüne Zustimmungspunkte erhält. Weitere städtische Referate stellen sich vor, wie das Stadtmarketing, das über die verschiedenen Ausflugsziele in und um Leonberg und über die historischen Stadtführungen informiert, außerdem sind der neue Bevölkerungsschutz, das Stadtplanungsamt, die Wirtschaftsförderung und das Kulturamt vor Ort. Und es gibt Informationen zu den Arbeitsmöglichkeiten in der Stadtverwaltung, denn auch hier werden Fachkräfte gesucht. Und weil es eine Messe für die ganze Familie ist, spielt der Spaß für die Kinder eine große Rolle. Für die kleinsten gibt es ein Karussell, die größeren können beim Leonberger Modellbau-Club die Schiffe ausprobieren und auf einem abgesteckten Kurs im Wasserbecken das Kapitänspatent machen, was gar nicht so einfach ist – denn der Umgang mit der Fernsteuerung will geübt sein.