Nach zahlreichen anderen Instituten dreht auch der Branchenprimus an der Kostenschraube. Die Monatsgebühren für die beiden wichtigsten Kontomodelle steigen zum ersten Oktober um 17 Prozent.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Die Deutsche Bank erhöht im Oktober die Gebühren für ihre wichtigsten Kontomodelle um rund 17 Prozent. Beim Aktiv-Konto steigt die Monatsgebühr zum 1. Oktober von 5,90 auf 6,90 Euro, das Best-Konto verteuert sich von 11,90 auf 13,90 Euro. Das geht aus dem am Montag aktualisierten Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank hervor. Die Kunden würden zusätzlich „in nächster Zeit per Brief über die Anpassung informiert“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung.

 

Die Sprecherin begründete die geplante Gebührenerhöhung mit in den vergangenen Jahren neu eingeführten Leistungen - wie Banking-Apps und Zahlungen per Smartphone - sowie mit steigende Kosten. „Mit ihren Kontopreisen liegt die Deutsche Bank auch nach der Preiserhöhung auf dem Preisniveau anderer größerer Filialbanken“, erklärte sie.

Zu den größten Filialbanken hierzulande zählt neben der Deutschen Bank die Commerzbank, die neben einem kostenlosen Online-Konto zwei weitere Modelle zu 4,90 und 12,90 Euro monatlich anbietet. Bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank, die über 800 eigene Filialen verfügt, gibt es neben einem Online-Konto zu 1,90 Euro zwei weitere Modelle zu 4,90 beziehungsweise 10,90 Euro. Bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 3000 Euro entfällt die letztgenannte Gebühr. Schüler, Auszubildende und Studenten können sowohl bei der Deutschen Bank als auch bei der Postbank ein kostenloses Konto beantragen.

Zinseinnahmen der Institute leiden unter lockerer Geldpolitik

Die Deutsche Bank hatte erst im Herbst die Preise für Geschäftskonten erhöht, die letzte Gebührenerhöhung für Privatkunden erfolgte im Juli 2018. Auch viele andere Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Jahren an der Gebührenschraube gedreht. Gleichzeitig bekommen die Kunden für Geld auf dem Girokonto praktisch keine Zinsen mehr. Auf Tagesgeldkonten mit hohen Guthaben fallen zum Teil sogar Negativzinsen an – in dem Fall zahlen die Kunden drauf. Hintergrund ist, dass die Banken ihrerseits Negativzinsen auf einen Teil ihrer Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen. Da deren Geldpolitik auch die Kreditzinsen drückt, sind die Zinseinnahmen vieler Geschäftsbanken seit Jahren rückläufig. Dies versuchen sie durch höhere Gebühren zu kompensieren.