Der Glemsweiher im Rotwildpark ist ein wichtiges Laichgewässer für Kröten. Doch in diesem Jahr ist er leer. Warum?

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Büsnau/S-West - Heiner Probst dreht seit Jahren seine Runden im Rot- und Schwarzwildpark. Rund um die Wildparkseen und entlang der Glems geht er regelmäßig joggen. „Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass der sonst aufgestaute Bereich der Glems in der Nähe des Rotwildgeheges und der Wildmeisterei nicht mehr angestaut ist“, sagt Probst. In der Vergangenheit hat er beobachtet, dass zahlreiche Amphibien an diesem Tümpel laichen. Er spricht von Hunderten von Erdkröten. Der Glemsweiher sei für ihre Fortpflanzung und für die Erhaltung ihrer Art essenziell. Das bestätigt die Stadt in einer schriftlichen Stellungnahme. „Der Glemsweiher ist aus Sicht des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes ein sehr wichtiges Laichgewässer.“

 

Seit Oktober etwa sei der Weiher leer. Heiner Probst vermutet, dass das Wehr offen steht und es versäumt wurde, das Wasser über den Winter wieder zu stauen. „Die Kröten werden in diesem Jahr keinen Laichplatz finden, sofern das Wehr nicht bald geschlossen und die Glems wieder gestaut wird“, sagt Heiner Probst. „Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten, wenn man für die Tiere konkret etwas tun möchte.“

Weil der Regen fehlt, steigt das Wasser nur langsam

Das habe die Stadt nun getan, teilt das Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) mit. „Wir beobachten den Wasserzufluss aus der Glems seit Herbst 2018 genau. Das schrittweise Aufstauen wurde planmäßig diese Woche begonnen“, schreibt das Amt in seiner Stellungnahme.

Das Ablassen des Wassers, teilt das GFF mit, sei bei dem künstlich angelegten Gewässer in regelmäßigen Abständen notwendig, etwa, wenn sich zu viel Schlamm ansammle oder die Staueinrichtungen gewartet oder repariert werden müssten. Das sei auch 2018 der Fall gewesen. Es habe sich viel Schlamm angesammelt, und weil das Wasser ohnehin abgelassen wurde, habe man die Anlage auch gleich gewartet und beispielsweise neue Stau-Bretter eingebaut. „Leider ist durch die bislang geringe Wassermenge und den seltenen Niederschlag noch nicht absehbar, wie lange es dieses Mal dauern wird, bis ausreichend Wasser im Glemsweiher sein wird“, schreibt das Amt.