Das Computerspiel, mit dem der CDU-Landtagsabgeordnete Siegfried Lorek Wahlkampf macht, schlägt Wellen. Der Waiblinger Stadtrat Alfonso Fazio, der in dem Spiel auftaucht, holt zum Gegenschlag aus.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Waiblingen - Das wird spannend: Der grüne Waiblinger Stadtrat und unabhängige Landtagskandidat Alfonso Fazio fordert Siegfried Lorek (CDU), Ex-Polizist und Landtagsabgeordneter, zu einem Duell heraus. Der Stein des Anstoßes – einen solchen Anlass braucht ein Duell schließlich – liegt in der digitalen Welt. Denn Lorek setzt in seinem Wahlkampf auf ein Handy- und Computerspiel, in dem auch sein Konkurrent Fazio auftaucht.

 

Und zwar nicht als strahlender Held – diese Rolle ist Lorek selbst vorbehalten, der sich gut gelaunt und sprungkräftig durch Level pixelt, die dem Wahlkreis Waiblingen nachempfunden sind. Fazios virtuelle Rolle beschränkt sich dagegen darauf, rot vor Wut und mit erhobenen Fäusten auf einer Insel in Waiblingen herumzuzornigeln. Als Hindernis, dem der Spieler ausweichen muss. „Ich bin mir meines Temperaments bewusst, aber das geht doch etwas zu weit“, so Fazio.

„Wahrscheinlich schießt Herr Lorek besser als ich“

Die Schmähung kann Alfonso Fazio, in Waiblingen bekannt als streitbarer, meinungsstarker und mitunter heißblütiger Stadtrat, der keiner Diskussion aus dem Weg geht, nicht auf sich sitzen lassen. Zumal der digitale Diss eines durchaus prominenten Landtagsabgeordneten ihm als Außenseiterkandidaten eine Steilvorlage beschert, auch über die Stadtmauern Waiblingens hinaus bekannt zu werden.

Er fordert Lorek zu einem Showdown heraus. Allerdings nicht mit Rapieren oder Pistolen („wahrscheinlich schießt Herr Lorek als Polizeibeamter auch besser als ich“, so Fazio). Es soll auch nicht darum gehen, wer in Loreks Handyspiel die höhere Punktzahl erreicht. Fazio schlägt stattdessen ein Kochduell vor, corona-konform in einem Küchenstudio.

Nimmt Siegfried Lorek die Aufforderung zum Duell an?

„Ich weiß, dass Herr Lorek auch gerne kocht“, sagt Fazio. Das zuzubereitende Gericht solle eine halbe Stunde Vorbereitungszeit nicht übersteigen. „Herr Lorek kann gerne Spätzle kochen, ich werde sicherlich ein Spaghettigericht kochen. Sollte er verlieren, dann muss er ein Update für sein Wahlkampfspiel herausbringen, in dem ich ordentlich dargestellt bin.“

Ob Siegfried Lorek die Aufforderung zum Duell annimmt, war bis zum Redaktionsschluss nicht klar. Sollte es aber dazu kommen, wäre unsere Redaktion natürlich bereit, das ein oder andere Jurymitglied zu stellen und dabei natürlich journalistische Objektivität walten zu lassen.