Gibt es in Deutschland bald einen Glyphosat-Ausstieg? Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch bekannt gab, soll wohl bis September eine Entscheidung fallen.

Berlin - Kanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, dass die Bundesregierung bis spätestens September über einen Glyphosat-Verzicht entscheiden wird. Die Bundesregierung habe bereits beschlossen und im Koalitionsvertrag festgelegt, dass man eine Strategie zum schnellen Ausstieg wolle, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Mit Blick auf die Bauern betonte sie aber: „Man muss einen solchen Prozess vernünftig organisieren, wie bei der Kohle.“

 

Sie habe am Mittwoch mit Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesprochen. „Ich bin sehr dicht daran. Ich glaube, dass wir spätestens im September Ihnen eine Lösung präsentieren werden“, fügte sie mit Blick auf die noch bestehenden Differenzen zwischen den beiden Ministerinnen hinzu. In Europa ist der Einsatz von Glyphosat noch bis 2022 zugelassen. Das Landwirtschaftsministerium hat aber an die Bauern appelliert, die Verwendung schon vorher einzuschränken.

Umweltgruppen dringen auf ein schnelles Verbot für den Einsatz von Glyphosat. Bayer hat die Umwelt- und Gesundheitsschädlichkeit des Unkrautvernichters ihres Tochterunternehmens Monsanto zurückgewiesen. In den USA gibt es inzwischen etwa 13.400 Kläger wegen Glyphosat.