Mit Hilfe des Flüwo-Mobils will die Baugenossenschaft die Nachbarschaft im Quartier Bodenfeld stärken – und vielleicht auch neue Projekte anregen.

Region: Corinna Meinke (com)

Göppingen - Das sieht richtig schön aus. Jetzt haben wir auch ein Kräuterbeet.“ Die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlage der Flüwo in der Göppinger Gottfried-Kinkel-Straße sind stolz auf ihr erstes gemeinsames Hochbeet. Die Aktion soll den Zusammenhalt und die Nachbarschaft stärken, sagt Karin Weinmann von der Stuttgarter Baugenossenschaft Flüwo.

 

Einmal im Monat kommt das Flüwo-Mobil

Einmal im Monat fährt Weinmann mit ihrem Flüwo-Mobil voller Biertische und Kaffeekannen nach Göppingen, um sich mit den Mietern auszutauschen. Viele Mieter der ersten Stunde berichteten so Interessantes von früher, dass Weinmann plant, auf die Schulen in dem Göppinger Stadtteil Bodenfeld zuzugehen.

Vielleicht lasse sich ein Erzählcafé organisieren. Dort könnten die Schüler erfahren, wie es früher in ihrem Stadtteil zugegangen sei, als die Flüwo angesichts der Wohnungsnot in den Nachkriegsjahren im Bodenfeld 155 Wohnungen baute. Insgesamt unterhält die Genossenschaft in Göppingen 431 Wohnungen, darunter 69 Neubauwohnungen im Bodenfeld, die im Herbst bezogen werden können. Die bundesweit aktive Genossenschaft mit Sitz in Stuttgart vermietet insgesamt rund 9400 Wohnungen. Die Durchschnittsmiete in Göppingen beträgt 6,42 Euro pro Quadratmeter.

Baugenossenschaft hat vor fünf Jahren begonnen, ein Sozialmanagement aufzubauen.

„Im Sommer sitzen wir in der Grünanlage.“ Und wenn das Wetter nicht mitspiele, fände sich immer ein Unterschlupf, wie vor Monaten in der benachbarten Gaststätte des Zierfischvereins, beschreibt Weinmann die Treffen, bei denen mal gebastelt und mal gespielt werde. „Wir wollen und müssen Nachbarschaften unterstützen, das sind wir unseren Mietern schuldig“, erklärt die Teamleiterin Soziales, Silvia Schnell. Dazu gebe es auch individuelle Hilfe bei finanziellen und sozialen Problemen. Die Baugenossenschaft habe seit 2014 eigens ein Sozialmanagement aufgebaut, das Flüwo-Mieter zudem an der Entwicklung ihres Quartiers beteiligen will. Seit 2017 seien mit dem Flüwo-Mobil bisher zehn verschiedene Standorte der Genossenschaft mehrfach angefahren worden, heißt es im Geschäftsbericht.

Nach rund einem Jahr sollen sich die nachbarschaftlichen Kontakte so gut entwickelt haben, dass sich das Team um Karin Weinmann langsam zurückziehen kann – so der Plan. In Esslingen scheinen die Angebote des Flüwo-Mobils bereits auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein: Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Verein Integrative Wohnformen ist dort das Wohncafé Vorstadt entstanden. Die Flüwo stelle die Räume, während das DRK gemeinsam mit engagierten Mietern Aktivitäten in der Begegnungsstätte organisiert.