Die Stadt entwickelt am Friedhof ein neues Baugebiet. Bisher müssen Familien mit Kindern oft lange suchen, bis sie ein Plätzchen finden, an dem sie sich niederlassen können.

Göppingen - In wenigen Wochen wird nichts mehr an die Laubenkolonie erinnern, in der Kleingärtner auf 29 Parzellen jahrzehntelang ihre Gärtchen pflegten. Denn die Stadt verwandelt das Gebiet zwischen der Dürerstraße und dem Friedhof in ein Baugebiet. Es ist Teil der Baulandstrategie, die helfen soll, der großen Nachfrage gerecht zu werden. Die Kleingärtner müssen künftig allerdings nicht auf ihr Hobby verzichten. Die Stadt erschließt westlich der Roßbachstraße 35 neue Parzellen, die zu einem vergleichbaren Preis angeboten werden sollen.

 

Stadt ist am Thema Wohnen dran

Göppingen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. So sehr man sich im Rathaus über neue Bürger und die Steuern, die sie bezahlen freut, die Sache hat auch einen Haken: Bauplätze sind in der Stadt ein rares Gut, auf dem freien Markt sind sie trotz der rund 500 Baulücken in der City und den Ortsteilen kaum zu bekommen. Deshalb hat der Gemeinderat schon vor längerer Zeit eine Baulandstrategie beschlossen. Danach sollen Siedlungsränder abgerundet und Baulücken geschlossen werden. Baugebiete, auf denen sich seit Jahrzehnten nichts tut, weil die Eigentümer die Grundstücke zurückhalten, sollen dagegen zum Teil aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden.

Für Familien mit geringeren Einkommen ist zudem die städtische Wohnbau zurzeit dabei, eine Wohnbau-Initiative voranzubringen. Wie berichtet, sollen in den kommenden fünf Jahren rund 500 neue Mietwohnungen in der Stadt entstehen.

Halbe Million Euro für neue Gärten

Das neue Baugebiet siedelt den Bereich zwischen der Dürer- der Rembrandtstraße im Süden, der Hohenstaufenstraße im Norden und dem Friedhof im Osten auf. Insgesamt sollen auf dem etwa vier Fußballfelder umfassenden Gelände etwa 55 Wohneinheiten entstehen. Die Kommune strebt eine Mischung aus Einfamilienhäusern und bis zu viergeschossigen Stadthäusern mit mehreren Wohnungen an. Rund 115 Einwohner sollen dort künftig leben können. Die Erschließung des Gebiets soll im kommenden Jahr beginnen. Zurzeit sind Bauarbeiter dabei, die Zäune und Hütten zu entfernen.

Für die neuen Kleingärten investiert die Stadt rund eine halbe Million Euro. Sie werden westlich der Roßbachstraße, oberhalb des Kompostplatzes angelegt. Auf der östlichen Seite der Straße befinden sich schon jetzt zahlreiche Gärtchen. Das Gelände wird zurzeit gerodet, danach legt die Energieversorgung Filstal einen Wasserhauptanschluss. Voraussichtlich zwischen Februar und Mai werden Bauarbeiter die Parzellen abstecken, den Boden verbessern und Wege sowie Parkplätze bauen. Insgesamt sollen rund 35 Kleingärten entstehen. Insgesamt gibt es damit ein größeres Gärtchenangebot als bisher in der Stadt, denn in der Dürerstraße fallen nur 29 Gärten weg.

Viele Pläne

Baugebiete:
Die Stadt bringt derzeit folgende Baugebiete voran: Holzheim: „Scheffelstraße“ 12 Bauplätze (BP), 32 Wohneinheiten (WE); Bartenbach: „Rechberhäuser Weg Süd“ 8 BP, 8 WE; Göppingen: „Dürerstraße“ 20 BP, ca. 55 WE; „Galgenberg“ 20 BP, ca. 30 WE; Hohenstaufen: „Wurzwiesen“ 6 BP, ca. 9 bis 12 WE; Faurndau „Im Freihof“ 20 BP, ca. 21 WE; Bezgenriet-Schopflenberg „Schönwälder Straße“.

Potenzial
: Vorüberlegungen gibt es für Baugebiete in Göppingen in der„Wangener Straße“, im „Geisrain“ und im „Stauferpark-Süd“.