Erst hat Dietmar Hermann die Katholiken von Geislingen und Göppingen fusioniert, zuletzt beschäftigte ihn der Ärger um den Kirchenpfleger Kolb. Jetzt geht nach Reutlingen.

Göppingen - Die katholische Kirche im Kreis Göppingen steht vor einer weiteren Zäsur. Nach dem Abschied des Göppinger Stadtpfarrers Jürgen Sauter verlässt nun auch der Dekan Dietmar Hermann den Landkreis. Der langjährige Pfarrer von Süßen war 2002 an die Spitze des damals noch eigenständigen Dekanats Geislingen gewählt worden und hatte 2005/2006 den Zusammenschluss mit dem Göppinger Dekanat organisiert.

 

Offiziell hatte Hermanns Amtszeit als Dekan bereits im März 2013 geendet. Gleichzeitig war der jetzt 50-Jährige zum Leiter der Seelsorgeeinheit Reutlingen-Nord berufen worden. Die Querelen um den Göppinger Gesamtkirchenpfleger Georg Kolb, unter dessen Ägide die Buchhaltung aus dem Ruder gelaufen sein soll, machten es aus Sicht des Bischöflichen Ordinariats jedoch erforderlich, dass Hermann seinen Abschied hinauszögerte.

Auch jetzt ist die Causa Kolb noch nicht gänzlich abgeschlossen. Zwar wird der Kirchenpfleger am kommenden Dienstag die ihm vom Ordinariat zugewiesene Stelle beim Dekanat in Stuttgart antreten. Nach wie vor wehrt sich Kolb aber juristisch gegen diese Versetzung.

Derweil wird Hermann am Dreikönigstag um 17 Uhr beim Friedensgebet in Sankt Maria in Göppingen offiziell verabschiedet. In seiner Süßener Gemeinde findet bereits am Samstag um 16 Uhr der Abschiedsgottesdienst statt. Die Wahl eines neuen Dekans ist für Oktober vorgesehen. Bis dahin wird der Geislinger Pfarrer Martin Ehrler das Amt kommissarisch ausüben.