Bei der Messe „Mein Hund“ in der Werfthalle im Göppinger Stauferpark gibt es Kuschelkörbchen, Leinen, Halsbänder und Futter in allen Variationen. Zahlreiche Vorführungen bringen das Publikum zum Staunen.

Göppingen - Der Hund von heute weiß sich zu benehmen. Kaum einmal ein Bellen ist bei der Messe „Mein Hund“ am Wochenende in der Werfthalle im Göppinger Stauferpark zu vernehmen gewesen. Artig begleiteten die Vierbeiner ihre Frauchen und Herrchen durch die kunterbunte Warenwelt des Hundebedarfs. Selbst an den für menschliche Nasen sehr streng riechenden Schweinsohren trippeln sie brav vorbei. Nur ein Welpe kann vor lauter Aufregung sein Bläschen nicht kontrollieren. Er pinkelt an einen der Stände – zum Leidwesen der Inhaberin, die die für einen kleinen Hund doch beachtliche Pfütze schnell beseitigt und dann enttäuscht feststellt: „Die haben noch nicht einmal was gekauft.“

 

Mandy Hofmann und Alexander Oswald aber wollen etwas kaufen. Das junge Paar hat seit Heiligabend einen jungen Australian Shepard. Für Benny haben sie ein Halstuch ausgesucht – schwarz, mit roten Rosen und hellen Totenköpfen bedruckt. „Sowas kriegt man im Tierladen nicht“, sagt Mandy Hofmann. Hohe Futternäpfe hat sie allerdings noch nicht gesichtet. So einen würde sie für Benny gerne haben, damit er sich beim Fressen nicht so sehr bücken muss, das schadet den Gelenken.

Socke hat Starpotenzial

Während viele Besucher mit Tüten bepackt durch die Werfthalle schlendern, kann sich Iris Irmscher aus Winnenden voll und ganz auf ihre zwei spanischen Windhunde konzentrieren, die sie an der Leine durch das Gewusel aus Menschen und Hunden führt. Das Wichtigste ist für sie an diesem Nachmittag, dass ihre Tochter Enna-June mit dem dritten Hund der Familie bei einem Hundecasting mitgemacht hat. Jessi heißt der undefinierbare Mix, der neben den schlanken, hochbeinigen Windhunden aussieht wie ein Zwerg. Aber bei Vorführungen macht Jessi den größeren Artgenossen noch immer etwas vor. Ihr Repertoire reicht von Seilspringen bis Totstellen.

Ein Hundestar von morgen ist möglicherweise das russische Schoßhündchen Socke. Zum Staunen des Publikums hob die vierjährige Hündin auf Kommando das Beinchen, ohne zu pinkeln, und es ließ sich von seinem Frauchen Ann-Cathrin Hierholz aus der Ferne dirigieren – gute Voraussetzungen für die Arbeit hinter der Kamera. Doch erst einmal wurde Ann-Cathrin Hierholz zum Recall zugelassen. Damit Socke nicht aus der Übung kommt, trainiert sie täglich mit ihr. Allerdings nur kurz. „Sonst verliert der Hund den Spaß.“

Intelligenztest für Bello

Nicht nur die Vorführungen auf einem abgesteckten Areal ließen die Besucher staunen. Erstaunlich war auch die Vielfalt des Angebots. Es gab Hundebetten, Kuschelkörbchen, Halsbänder, Leinen, Bälle und Hundefutter in allen nur denkbaren Variationen. Auch eine Tierfotografin und eine Tiermalerin und viele Hundetrainer boten ihre Dienste an. Ein Stand warb mit einem Intelligenztest für Hunde – der Andrang hielt sich aber in Grenzen. Nur eine französische Bulldogge zog partout in diese Richtung. Konzentrieren wollte sich das Kraftpaket nicht, dafür umso lieber Chaos stiften, was Herrchen am anderen Ende der Leine mit einem kurzen Ruck verhinderte.