Das Schmuckstudio Galerie & Werkstatt feiert am Tag der Schätze des Westens30-jähriges Bestehen.

S-West - Das Herzstück der Galerie ist die Werkstatt. Sie liegt in der Mitte, rechts und links befinden sich die schlichtgehaltenen Ausstellungsräume. In den Glasvitrinen kann der Besucher eine kleine Auswahl an Ringen, Ketten und Ohrschmuck ansehen, die Laszlo Lepeda an seiner Werkbank entwirft.

 

Seit zwei Jahren ist der Silber- und Goldschmied Laszlo Lepeda nun der Inhaber der Galerie & Werkstatt, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Gegründet hat sie 1982 Gudrun Seyfert, damals mit der Keramikerin Katharina Hofmann. „Die Vermieterin hatte immer Angst, wir könnten die Miete nicht bezahlen und auch die Nachbarschaft hat und erstmal beäugt“, erinnert sich Seyfert. Seit damals hat es im unmittelbaren Umfeld viele Wechsel bei den Geschäften gegeben. Die Galerie, an deren Erfolg keiner so recht glauben wollte, ist geblieben.

Die beiden funken auf einer Wellenlänge

Dass Laszlo Lepeda der richtige Nachfolger für Gudrun Seyfert sein könnte, hat die 67-Jährige schon Ende der 90er geahnt, als sie Lepeda, der damals noch Geselle war, kennenlernte. „Er hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und ich habe ihn im Auge behalten“, sagt sie. Für Lepeda war es die Zeit seiner Wanderjahre, bis er 2003 den Meister machte. Er half ab und zu bei Gudrun Seyfert aus, war viel auf Kunsthandwerkermärkten unterwegs und hatte vier Jahre als freischaffender Künstler seine Werkstatt im Vogelsangatelier.

„Als mir Gudrun Seyfert das Übernahmeangebot gemacht hat, habe ich mich sehr geehrt gefühlt“, sagt er. Bevor er 2010 tatsächlich der Inhaber wurde, arbeitete er schon eineinhalb Jahre in der Galerie, um die Kunden besser kennenzulernen. Heute kommt Gudrun Seyfert gerne noch ab und an vorbei, um den Silber- und Goldschmied zu besuchen.

Die beiden funken auf einer Wellenlänge. Einzig bei der Frage nach der Form des Schmucks scheiden sich ihre Geister. Während der 43-jährige Lepeda gerne klare Linien mit barocken Schnörkeln verbindet, Modernes mit Klassischem vereint, bevorzugt Seyfert das Geradlinige. „Ich persönlich mag keine Schnörkel“, sagt sie. Für das Streben nach hochwertigen und ausgefallenem Schmuck stehen sie allerdings beide ein. Dafür verarbeitet Laszlo Lepeda am liebsten Edelsteine, die ihn faszinieren, wie er sagt. „Besonders gerne mag ich die farbigen Mondsteine“, sagt er.

Das Designen von Eheringen ist ein emotionaler Moment

Für seine Ideen lässt sich Laszlo Lepeda oft von der Form und Farbe eines Steins inspirieren. Viele seiner Schmuckstücke entstehen dadurch. Da kann er seiner Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Aber auch das Anfertigen von Schmuckstücken auf Kundenwunsch gehört zu seinem Beruf sowie die Kurse für Brautpaare, die er anbietet. „Unter meiner Anleitung entwerfen die Paare gegenseitig ihre Eheringe“, so Lepeda. „Das ist ein sehr emotionaler Moment.“ Weitere Schmuckkurse bietet der Goldschmied nicht mehr an, obwohl oder gerade weil sie so gefragt waren. „Ich hatte im Grunde kein freies Wochenende mehr“, sagt er mit einem Lächeln. Denn auch wenn es zu viel gewesen sei, sei es eine Bestätigung für ihn gewesen, dass die Übernahmen der im Westen etablierten Galerie und Werkstatt die richtige Entscheidung gewesen sei. Dies und den Geburtstag der Galerie feiert Lepeda am Samstag, 22. September im Rahmen der Schätze des Westens.