Mit drei weiteren Stücken präsentiert „Gospel im Osten“ jetzt sein Projekt „Songs from Messiah“ nach dem Händel-Oratorium

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Noch immer sind es harte Zeiten für Chöre. Zwar kann inzwischen wieder geprobt werden, aber noch längst nicht unter den gewohnten Bedingungen. Am besten, man nutzt da noch das angenehme Wetter und geht irgendwo ins Freie. Das gilt erst recht für so einen großen Chor wie Gospel im Osten. Vor Corona wurden da an die 600 Sängerinnen und Sänger gezählt.

 

Gesänge im Gazi-Stadion

Damit überhaupt mal wieder ein Gemeinschaftsgefühl aufkommt, haben sie unter der Leitung ihres Chefs Tom Dillenhöfer in den Sommerwochen das Gazi-Fußballstadion der Stuttgarter Kickers auf der Waldau für einen Nachmittag gemietet. Dort haben sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit mal wieder ausgiebig ihrer Sangeslust gefrönt, die Band auf dem Rasen, der Chor in den Zuschauerrängen. Das habe allen Beteiligten sehr viel Freude bereitet, so der langjährige Chorbegleiter und Arrangeur Cornelius Schock. Ein heftiger Regenguss habe aber für ein vorzeitiges Ende gesorgt.

Das ist alles umso bedauerlicher, weil der 2005 gegründete Chor kurz vor Corona sein bisher anspruchsvollstes Projekt erfolgreich realisiert hat: Die „Songs from Messiah“ nach dem Oratorium von Georg Friedrich Händel. Das sind 13 Stücke aus diesem Klassiker, textlich voll übernommen, musikalisch ins 21. Jahrhundert transformiert. Da ist viel Soul, Rock und Gospel dabei, da gibt es Freiräume für Solo-Gesänge, aber auch große Chorszenerien, natürlich etwa im „Hallelujah“. Das kam sehr gut an, das ist auch auf CD erhältlich, und eigentlich wollte man damit umfangreich auf Tournee nach den ersten Aufführungen im November 2019. Aber daraus wurde dann nichts wegen Corona.

Aufführungen in der Liederhalle

Jetzt wird ein neuer Anlauf gemacht, für Ende November wurden einige Aufführungstermine gebucht in der Friedens- sowie in der Heilandskirche, am 7. und am 8. Dezember sogar der Beethovensaal der Liederhalle. Und da stehen natürlich die „Songs from Messiah“ im Mittelpunkt. Aber nicht nur: „Wir haben inzwischen drei weitere Titel hinzugefügt“, so Schock, „denn wir haben festgestellt, dass uns in der bisherigen Auswahl etwas Adventliches fehlt“. Das wird nun nachgeholt: Die neuen Titel sind etwa „Glory to God“ – hier verkünden die Engelsscharen die baldige Ankunft des Christuskindes – und „Rejoice“. Alle drei Titel kommen natürlich aus dem Händel-Oratorium und sind musikalisch wie die bisherigen Titel dem modernen Klanggewand angefügt.

Jetzt muss eben noch geprobt werden und da geht es los am 14. September am üblichen Ort in der Friedenskirche. Da dürfen aber freilich nicht einmal annähernd alle rein. Schock: „Wir wollen es schon möglich machen, dass alle die Gelegenheit für drei bis vier Präsenzproben haben.“ Die anderen müssen per Livestream teilnehmen. „Parallel dazu haben wir gute Unterlagen vorbereitet, dass auch jeder zuhause möglichst viel hat von den Proben.“ Was Gospel im Osten unbedingt bewahren möchte: Auch jetzt soll jeder teilnehmen können, wer Lust darauf hat. Nur wird das heute eben organisatorisch aufwendiger sein als früher.

Die CD-Einspielung ist in guter Erinnerung

Bedenken hat Schock nicht, dass man mit den Proben zu „Songs from Messiah“ ganz von Anfang an beginnen muss, trotz der langen Pause: „Die Aufführungen sind allen noch gut in Erinnerung, auch durch die CD-Aufnahme ist da noch sehr viel präsent, da ist viel hängen geblieben.“ Auch jene, die nun neu dazukommen wollen, können in dem „Messiah“ mitsingen. „Da sind jene, die 2019 schon mitgemacht haben, eben etwas mehr gefordert mit den neuen Stimmen in ihren Reihen. Aber das ist ja auch ein zusätzlicher Anreiz“, so Schock. Jetzt müssen eben noch die Corona-Bestimmungen solche Aufführungen im November und Dezember zulassen. Wer teilnehmen will, muss sich anmelden unter info@gospelimosten.de.