Zum 200-jährigen Bestehen der Grabkapelle spielen Solisten des SWR-Orchesters ein besonderes Konzert. Doch nicht nur den Zuhörern gefällt es.

Stuttgart - Zwei Stühle stehen am Sonntagabend für das „1:1-Concert“ des SWR-Symphonieorchesters in der Grabkapelle auf dem Württemberg. Auf einem sitzt ein Mann mit seiner Klarinette, auf dem anderen eine junge Frau. Ein langer Blick – und dann beginnt der Musiker sein Konzert. Zehn Minuten lang spielt er für sein Einpersonenpublikum. „Es ist das komplette Gegenteil eines normalen Konzerts, ich lese die Mimik meines Gegenübers und spiele für jeden etwas anderes. Das ist der Wahnsinn, und das an diesem tollen Ort mit dieser Akustik“, sagt Klarinettist Sebastian Manz.

 

Ingesamt kommen elf Zuhörer

Ein außergewöhnliches Erlebnis ist dieser Abend aber vor allem für die Zuhörer. „Ich hatte das Gefühl, als sei das das intensivste Gespräch seit Langem“, sagt eine Besucherin. Insgesamt kommen elf Zuhörer. Das Ticket haben sie kostenlos online bestellt, eine Spende für freischaffende Künstler ist freiwillig. Obwohl das Konzertkonzept gut zu den Abstandsregeln passt, ist die Idee nicht neu. „Wir machen das schon länger“, sagt Orchestermanagerin Sabrina Haane. Bei Kapellenverwalterin Christiane Grau rannte sie mit der Anfrage offene Türen ein: „So können wir den 200. Jahrestag der Grundsteinlegung dieses Wochenende besonders feiern“. Am 11. Juni findet das nächste „1:1-Concert“ statt, Tickets gibt es ab 3. Juni unter www.swrservice.de/swr-classic/.