Kurt Krömer, Bjarne Mädel, Katrin Eigendorf und Anke Engelke zählen zu den Gewinnern des diesjährigen Grimme-Preises. In insgesamt 16 Kategorien wurde der wichtigste deutsche Medienpreis vergeben.

Eine Quizshow des Entertainers Joko Winterscheidt, eine Reportage über Corona-Intensivpatienten und ein Krimi mit einem angstgestörten Kommissar haben den begehrten Grimme-Preis gewonnen. Die Grimme-Jury gab am Dienstag in Essen insgesamt 19 Preise und Ehrungen für dieses Jahr bekannt.

 

Über die Auszeichnung für das Pro-Sieben-Format „Wer stiehlt mir die Show?“ sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach: „Joko Winterscheidt gibt die Kontrolle ab. Genau das macht es spannend.“ In der Sendung können Kandidaten die Rolle des Quizmasters erobern. Einen völlig anderen Bezug zur Pandemie hatte die ebenfalls geehrte Reportage „Charité intensiv: Station 43“ (RBB) über den Coronawinter 2020/21 in einer Berliner Intensivstation.

Zwei Grimme-Preise für Bjarne Mädel

Gleich zwei Grimme-Preise bekommt der Schauspieler und Regisseur Bjarne Mädel. Sein ausgezeichneter Krimi „Sörensen hat Angst“ um einen Kommissar in der friesischen Provinz rücke die Angststörung des Helden in den Mittelpunkt – bis hin zur Kameraführung. Seinen zweiten Grimme-Preis 2022 bekommt Mädel für das Drama „Geliefert“. Ebenfalls einen Grimme-Preis erhielt eine Folge der Sendung „Chez Krömer“ mit Moderator Kurt Krömer und Comedian Torsten Sträter über Depressionen.

Den Preis für die „Besondere Journalistische Leistung“ erhält in diesem Jahr Katrin Eigendorf (ZDF) für ihre „exzellenten Reportagen über die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan“, so die Grimme-Jury. Eine besondere Ehrung des Preisstifters Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) erhält die Entertainerin und Komikerin Anke Engelke. Das Sendekonzept von „Am Limit?! Jetzt reden WIR!“ (HR) stelle Kinder und Jugendliche in den Vordergrund und lasse sie selbst von ihren persönlichen Erfahrungen und Einschränkungen in der Coronapandemie berichten, so die Jury. Für dieses Konzept werden Christine Rütten und Petra Boberg mit dem Spezialpreis ausgezeichnet.

Kinder und Jugendliche im Vordergrund

Für den Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ über Rassismus im Fußball bekommt der Autor und Regisseur Torsten Körner einen Grimme-Preis. Ausgezeichnet wurde außerdem „Freitagnacht Jews“ – eine Talkshow mit Essen und Trinken, zu der der Schauspieler und Musiker Daniel Donskoy jüdische Menschen ins WDR-Studio einlädt.

Die Grimme-Preise werden am 26. August im Theater Marl bei einer großen Gala übergeben. Sie gelten als Deutschlands renommierteste Trophäe für Qualitätsfernsehen. Aus mehr als 760 Einreichungen hatte das Grimme-Institut 74 Beiträge für den Preis nominiert.