Derzeit erfolgt der Austausch der alten Rohre an der Kreuzung Gotthilf-Bayh-Straße in Schmiden, anschließend wird die Fellbacher Straße komplett umgebaut.

Schmiden - Wer „fit für die Zukunft gemacht“ werden soll, wie die Stadt Fellbach voller Optimismus ankündigt, muss zwischendurch eben ein wenig leiden. Das lange Warten auf den großen Wurf erfordert jedenfalls Nerven wie Drahtseile und enorme Geduld, wie derzeit mitten im mittleren Ortsteil zu beobachten ist. Kalamitäten ohne Ende: Staus und Umleitungen, schuftende Bauarbeiter und schnaufende Fußgänger, schimpfende Lastwagen-Lenker und ratlose Radfahrer.

 

Grund hierfür ist im weiteren Sinne die Verwirklichung des Areals Neue Mitte Schmiden und konkret die seit Anfang der Woche laufenden Ausgrabung an der Kreuzung Gotthilf-Bayh-Straße/Fellbacher Straße/Jakobstraße. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Stadtwerke Fellbach im nördlichen Bereich die teils mehr als 100 Jahre alten Rohre ausgetauscht. Nun sind die Versorgungsleitungen an der Kreuzung dran.

Der Austausch der Rohre hat schwerwiegende Verkehrsbehinderungen zur Folge

Das hat schwerwiegende Verkehrsbehinderungen zur Folge. So ist von Süden her derzeit der Weg gen Oeffingen nur über die östliche Umfahrung Haldenstraße und Uhlandstraße durch die Wohngebiete möglich. Aus diesem Grund wurden dort am Straßenrand Halteverbotsschilder aufgestellt. Wie das Ordnungsamt am Donnerstag auf Nachfrage mitteilt, werden zudem Geschwindigkeits-Messtafeln aufgebaut, um die Fahrer zu angemessenem Tempo zu motivieren. Außerdem werden noch zwei Fußgängerüberwege installiert. Die Butterstraße wiederum kann derzeit nur über die Uhlandstraße, also entgegen der sonst üblichen Einbahnstraße, angesteuert werden.

Auf der Gotthilf-Bayh-Kreuzung steht derzeit nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Autofahrer von beziehungsweise in Richtung Westen oder Süden werden abwechselnd über diese verengte Fahrbahn geleitet – geregelt per Ampel durch wechselweise Rot- und Grün-Signale. Weil dazu noch eine Fußgängerampel aufgebaut wurde, sind lange Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer unausweichlich. Beobachter sprechen schon von einem „geordneten Chaos“ oder gar der „großen Verstopfung“ mitten in Schmiden.

So ärgerlich die derzeitigen Beeinträchtigungen sind – sie sind erst der Anfang

So ärgerlich dies für die Anwohner, für manche Passanten, Pendler und vor allem Einzelhändler sein mag, die derzeit mit weniger Kunden und somit gewissen Umsatzeinbußen rechnen müssen – so lässt sich leider konstatieren, dass dies erst der Auftakt für die noch weitreichenderen Bauaktivitäten ist. Schließlich steht, wenn die Stadtwerke ihre Rohre ausgetauscht haben, noch die komplette Erneuerung speziell in der Fellbacher Straße vor den längt im Rohbau fertiggestellten Holzgebäuden der Neuen Mitte an. Neben Parkbuchten, Baumquartieren und mehr Fläche für die Fußgänger soll auch der Platz vor dem künftigen Café „optisch hervorgehoben werden“, so die Bauverwaltung. Bis auf diesem Plätzchen gemütlich Kaffee getrunken werden kann, gehen allerdings noch etliche Monate ins Land. Die Straßenarbeiten enden im Februar oder im März kommenden Jahres.