Ein Brand hat am Mittwochvormittag ein Gebäude des Abfallentsorgers Alba in Waiblingen komplett zerstört. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. In der Halle lagerten Kunststoffabfälle und leere Spraydosen.

Waiblingen - Eine gewaltige schwarze Rauchwolke steht am Mittwochvormittag über dem Waiblinger Gewerbegebiet Eisental, unweit davon kreist ein Hubschrauber. Immer wieder sind laute Knallgeräusche zu hören, die Luft riecht süßlich, nach brennendem Plastik. Auf dem Gelände der Firma Alba, die sich auf Abfallentsorgung und Recycling spezialisiert hat, steht an der Anton-Schmidt-Straße eine Halle in Flammen. Das Dach ist eingestürzt. Vom blauen Himmel regnen feine Tröpfchen: Das von Rauchpartikeln geschwärzte Löschwasser hinterlässt schwarze Flecken auf Gesicht und Kleidung.

 

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Die Polizei hat das Industriegebiet so weit möglich abgeriegelt, nur Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr dürfen dort hineinfahren. Trotzdem sind viele Schaulustige unterwegs, die in einem der Betriebe rundum arbeiten und auf die Straße gelaufen sind. Auf der zum Eisental führenden Schorndorfer Straße staut sich der Verkehr, mancher Autofahrer, der ins Eisental abbiegen wollte, muss umdisponieren.

Bürger sollen Fenster geschlossen halten

Quer über die Straße hat die Waiblinger Feuerwehr einen Schlauch gelegt, der sich am Freibad vorbei und hinunter zur Rems schlängelt: Löschwasser für die Einsatzkräfte. Die gesamte Waiblinger Feuerwehr ist mit ihren Abteilungen vor Ort, außerdem die Kollegen aus Weinstadt und Fellbach. Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpfen gegen den Brand und dessen Ausbreitung auf benachbarte Gebäude an.

Auch das komplette Polizeirevier Waiblingen sei vor Ort, sagt Norbert Eidher, der Leiter des Ermittlungsdienstes. „In der Halle waren offenbar Folien und PET-Flaschen gelagert“, sagt Eidher: „Wir haben über den Rundfunk gemeldet, dass die Bürger ihre Fenster geschlossen halten sollen.“ Betroffen sind nicht nur Bürger in Waiblingen, sondern auch in Fellbach und Stuttgart. Wenig später meldet die Polizei, in der Halle seien Kunststoffabfälle, Altbatterien und Spraydosen gelagert gewesen.

Die Abfallabfuhr geht ganz normal weiter

Die Lagerung von Altbatterien kann Henning Krumrey, der Leiter der Unternehmenskommunikation der Alba Group, nicht bestätigen. „In der Halle stand aber tatsächlich eine Palette mit leeren Spraydosen.“ Diese könnten unter Umständen für die Knallgeräusche verantwortlich gewesen sein. Nach seinen Informationen habe beim Ausbruch des Feuers eine Verpuffung stattgefunden. „Der Betriebsleiter hat einen Knall gehört, dann brannte es auch schon.“ Näheres könne er noch nicht sagen, erklärt Krumrey: „Wir müssen abwarten, was die Untersuchungen von Polizei und Feuerwehr ergeben.“

Um den entstandenen Schaden zu beziffern sei es zu früh, sagt Henning Krumrey. Außer der Halle seien auch zwei neben dem Gebäude abgestellte Mitarbeiterfahrzeuge komplett ausgebrannt, drei weitere in Mitleidenschaft gezogen worden. Trotz des vermutlich erheblichen Schadens müssten sich Kunden der Firma Alba keine Sorgen machen, dass sie auf ihrem Abfall sitzen bleiben: „Die Abfuhr findet ganz normal statt. Es waren ja keine Sammelfahrzeuge vom Feuer betroffen. Und der Abfall wird auf andere Plätze und Anlagen verteilt.“

Gegen 12.30 Uhr hat die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle, behält aber noch verbliebene einzelne Brandnester im Auge. Die Polizei hat einen Teil ihrer Einsatzkräfte bereits abgezogen. Erste Luftmessungen in Bezug auf Schadstoffe hätten ergeben, „dass die Werte im tolerierbaren Bereich liegen“, so ein Polizeisprecher. Gleichwohl empfehle man den Bürgern, die Fenster noch für einige Zeit geschlossen zu halten.