Der Stuttgart-Lauf hat eine lange Tradition in der Landeshauptstadt. Doch das für 27. und 28. angesetzte Leichtathletik-Ereignis muss wohl ausfallen.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Der Stuttgart-Lauf hat längst einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Landeshauptstadt. So auch dieses Jahr: 27. und 28. Juni steht auf den längst gedruckten Plakaten für die 27. Auflage – doch die sind angesichts der Corona-Krise wohl Makulatur. Das sieht auch der Präsident des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV) als Veranstalter so, nachdem bis Ende August sämtliche Großveranstaltungen gestrichen sind: „Natürlich muss man definieren, was darunter zu verstehen ist“, sagt Jürgen Scholz, räumt aber gleich ein: „Wir fallen sicher darunter.“

 

Schließlich waren zuletzt nicht nur 15 000 bis 18 000 Teilnehmer gemeldet gewesen, sondern insgesamt auch 50 000 bis 80 000 Menschen an der Strecke mit dem Ziel Mercedes-Benz-Arena. „Wir haben am Dienstag eine Vorstandssitzung, vielleicht fällt da schon eine Entscheidung“, sagt Scholz. Und die kann letztendlich nur lauten: Absage für 2020.

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Wobei der WLV-Chef noch die kleine Hoffnung hat, vielleicht im September das eine oder andere Angebot (Stichwort Firmenlauf) anbieten zu können, aber sicher nicht das Komplett-Paket mit dem Halbmarathon. Dabei zeigte sich die in diesem Jahr ein erfreulicher Trend: „Wir hatten schon 3000 bis 4000 Anmeldungen“, sagt Scholz – mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wobei die Starter auch bereits die Gebühr (zum Beispiel 33 Euro beim Halbmarathon) bezahlt haben. Was damit passiert? „Wir werden uns sicher etwas einfallen lassen“, verspricht Scholz und denkt an eine Bonus-Regelung. Schließlich zählt er selbst zu den Betroffenen. Der seit 2003 im Amt befindliche Präsident hätte erstmals selbst aktiv am Stuttgart-Lauf (über sieben Kilometer) teilgenommen. Daraus wird nun wohl nichts. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben – auf ein Neues 2021.