Deutschland hat unbestritten ausgezeichneten wissenschaftlichen Nachwuchs. Aber er gründet vergleichsweise selten Unternehmen. Das liegt weniger am Geld als an der Psychologie, erklären Münchner Forscher in einer Studie.

München - Holger Patzelt sinniert über Deutschland. „Innovationsweltmeister, eine führende Patentnation, aber bei Gründungen bestenfalls Mittelmaß“, zählt der Leiter einer Studie am Entrepreneurship Research Institut der Technischen Universität München (TUM) auf. Dieses forscht an dem Gründungsgeschehen hierzulande und dessen Hemmnissen. Nur 7,6 Prozent aller erwerbsfähigen Bundesbürger waren in den vergangenen dreieinhalb Jahren in Deutschland an Unternehmensgründungen beteiligt, hat das Institut ermittelt. In Südkorea waren es knapp und in Lettland über 15 Prozent, in Kanada sogar gut 18 Prozent. Vor allem Ausgründungen aus der Wissenschaft gelten in Deutschland als selten. Lange dachte man, das liegt vor allem am fehlenden Risikokapital. Das ist ein Irrtum, wie sich nun herausstellt.