Beim Langen Marsch in den 1930er Jahren hat Mao Zedong viele Kämpfer verloren, aber seine Macht gestärkt. Heute findet diese Heldengeschichte vor allem in der Provinz wieder großen Anklang.

Peking - Es ist ein feuchtkühler Wintermorgen am Loushanguan-Park, die überdimensionale Statue mit Hammer und Sichel in Gold wird von dicken Nebelschwaden umhüllt. Trotz des Nieselregens marschieren Studenten der Universität Südwestchinas, allesamt in himmelblauer Militäruniform gekleidet, mit demonstrativ zur Schau getragenem Elan die Stufen zum historischen Gedenkort für die Märtyrer der Roten Armee hinauf. In der bergigen Provinz Guizhou hatte Mao Tse-tung einst während des Langen Marschs seine Macht innerhalb der Kommunistischen Partei gefestigt. Mehr als 80 Jahre später entdeckt nun die Jugend Chinas den Heldenmythos für sich.