Sie lieferten sich auf dem Platz große Schlachten: Guido Buchwald hat bestürzt auf den Tod von Diego Maradona reagiert. Hier erinnert er sich noch einmal an gemeinsame Duelle zurück.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Weil er ihn im WM-Finale 1990 kalt stellte, trägt er bis heute den Beinamen Diego. An den echten Diego hat Guido Buchwald (59) viele Erinnerungen.

 

Herr Buchwald, wie haben Sie die Nachricht vom Tode Diego Maradonas aufgenommen?

Ich bin ihm mehrfach begegnet, insofern erfüllt mich die Nachricht mit großer Trauer. Die Fußballwelt verliert einen der ganz Großen. Maradona stand für mich auf einer Stufe mit Pelé, Beckenbauer, Messi oder Ronaldo.

Sie duellierten sich 1989 mit dem VfB Stuttgart im Uefa-Cup-Finale mit dem SSC Neapel, ein Jahr später trafen Sie mit Deutschland im WM-Finale auf Argentinien. Sie meldeten Maradona ab und bekamen den Spitznamen Diego verpasst. Welche Erinnerung haben Sie an ihn als Gegenspieler?

Auf dem Platz hatte er geniale Momente, man konnte nie wissen, was er vorhat. Abseits war er eigentlich ein ganz normaler Typ ohne Starallüren. Er musste viel einstecken, auch von mir. Aber er hat sich immer mit fairen Mitteln gewehrt. Und ich habe ihn immer als hochprofessionellen Fußballer erlebt.

Nach seiner Karriere folgte der Absturz.

Er hatte es schon zu seiner aktiven Zeit schwer. Mit all dem Ruhm umzugehen, das war nicht leicht. Es ist schade, dass er sein Leben nie mehr hundertprozentig in den Griff bekommen hat.

Welche Begegnung ist Ihnen besonders in Erinnerung?

Wie wir nach dem WM-Finale 1990 in Rom gemeinsam bei der Doping-Kontrolle saßen. Er hatte Tränen in den Augen, geredet haben wir nichts. Ich wollte schnell weg zum Feiern.

Haben sich Ihre Wege später noch einmal gekreuzt?

2002, bei der WM in Japan. Wir haben auf Englisch ein paar Worte gewechselt. Ich glaube, er hatte mich trotz des verlorenen WM-Finales positiv in Erinnerung.

In unserer Bildergalerie lassen wir das Leben der Fußball-Legende noch einmal Revue passieren. Viel Spaß beim Durchklicken!