Die FDP fühlt sich für den Bundestagswahlkampf gerüstet, ohne große Töne zu spucken, und sie vermeidet unerfüllbare Versprechungen, kommentiert Norbert Wallet.

Berlin - Man muss zu den glänzendsten Zeiten eines Guido Westerwelle zurückgehen, um eine Lage zu finden, in der die FDP mit vergleichbarer Zuversicht in eine Bundestagswahl gehen konnte. Alle aktuellen Umfragen versprechen ihr ein Ergebnis, dass klar zweistellig ausfallen würde. Daraus ist eine Warnung abzuleiten: Die dröhnende Selbstberauschtheit und die nur daraus erklärbaren realitätswidrigen Steuersenkungsversprechen des Wahlkampfes 2009 trugen den Kern einer Katastrophe in sich. Am Ende der Legislatur und einer konfliktreichen Koalition mit der Union stand der Abschied aus dem Parlament und der Eintritt in eine Phase politischer Bedeutungslosigkeit.