Die Bundestagsabgeordnete der FDP, Judith Skudelny, aus Leinfelden-Echterdingen hat das Königin-Charlotte-Gymnasium in Möhringen besucht und an einer von den Jugendlichen organisierten Podiumsdiskussion teilgenommen.

Möhringen - Vergangenen Donnerstag funktionierten die Schüler der neunten Klassen des Königin-Charlotte-Gymnasiums (KCG) ihre Aula zu einem Schauplatz für eine Podiumsdiskussion um. Im vorderen Bereich wurde eine Bühne aufgebaut, im hinteren ein Halbkreis aus Stühlen, die Technik-AG stellte Lautsprecherboxen und Mikrofone bereit. Das vierköpfige Moderatorenteam um Stefan Fischer stand mit seinen ausgetüftelten Fragen bereit und wartete auf den Gast, die Bundestagsabgeordnete der FDP, Judith Skudelny, die an den jüngsten Sondierungsgesprächen in Berlin teilnahm.

 

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„Ich freue mich wieder hier an meiner alten Schule zu sein“, sagte Judith Skudelny. Vor 25 Jahren schrieb sie am Königin-Charlotte-Gymnasium ihr Abitur, entschied sich dann für ein Studium an der juristischen Fakultät in Tübingen und leitet nun neben ihrer Tätigkeit als Politikerin eine Kanzlei für Insolvenzverfahren.

Was die Abgeordnete in Berlin vermisst

„Normalerweise gehen wir mit den Schülern der neunten Klasse in den Landtag“, sagt Armin Lang, Lehrer für Geschichte und Gemeinschaftskunde. Aufgrund von Corona wäre das dieses Jahr nicht möglich gewesen. Daraufhin schrieb er eine Anfrage an das Büro der ehemaligen Schülerin des KCG, die prompt reagierte.

„Ich liebe es, Schulen zu besuchen und mit jungen Menschen in den Dialog zu gehen“, sagt die Bundestagsabgeordnete. Nach und nach füllt sich dann die Aula mit Leben und Skudelny nimmt auf den für sie vorgesehenen Stuhl Platz. „Ist es in Ordnung, wenn wir mit einer Frage starten, die sie vervollständigen müssen“, eröffnet Moderator Stefan Fischer die Podiumsdiskussion. „Sie führen“, antwortet Skudelny. Los geht’s: „In Zukunft werde ich in Berlin Folgendes vermissen?“ Ihre Familie und Freizeit ist die Antwort der zweifachen Mutter, die einen Sohn in der neunten Klasse hat.

Kommt ein neuer Lockdown?

Die Moderatoren werden nach anfänglicher Nervosität schnell warm mit ihrem geladenen Gast und laufen zu Hochtouren auf. Die Fragen aus dem Publikum pariert die FDPlerin mit ausführlichen Antworten. Themen wie Umweltpolitik, soziale Gerechtigkeit aber auch das omnipräsente Thema Corona werden hervorgebracht.

„Werden wir uns bald wieder wegen den steigenden Inzidenzzahlen in einem Lockdown befinden“, lautet eine Frage. Die Sorge scheint groß. Immerhin mussten Schülerinnen und Schüler deutschlandweit über mehrere Monate hinweg von zuhause aus über den Computer am Unterricht teilnehmen und waren sonst vom sozialen Leben abgeschottet. Die Isolation machte vielen zu schaffen. Das sei für sie und ihren Eltern eine Zumutung gewesen, heißt es. „Persönlich bin ich nicht für einen erneuten flächendeckenden Lockdown. Ich glaube, wir kommen auch ohne aus“, versucht Skudelny zu beruhigen. Auch sie habe miterlebt, wie es ist, wenn zwei pubertierende Teenager aufgrund der Corona-Verordnungen daheim an die Decke gehen. Ohnehin müsse sich was beim Krisenmanagement der Bundesregierung in solchen Situationen ändern.

Jugendliche kritisieren Sanierungsstau an Schulen

Doch nicht nur die großen Themen dieser Tage beschäftigen die Schülerinnen und Schüler: ,„Können Sie bitte dafür sorgen, dass unser Schulhaus und insbesondere unsere Toiletten saniert werden.“ Judith Skudelny gibt zu: „Ihr habt Recht. Hier sieht es noch so aus wie vor 25 Jahren. Auch der Geruch in den Toiletten hat sich nicht gebessert.“ Sie versichert, dass ihre Partei darum bemüht sei, dass Fördermittel vom Bund schneller und unbürokratischer an die Schulen weitergeleitet werden.