Die Schule nimmt an einem Schulversuch des baden-württembergischen Kultusministeriums teil, um das Informatik-Angebot in der Kursstufe zu erweitern.

Rutesheim - Das Basisfach Informatik wird künftig eine Option für eine mündliche Abiturprüfung am Gymnasium Rutesheim sein. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einem Antrag der Schule einstimmig stattgegeben. Diese will am Schulversuch Informatik des baden-württembergischen Kultusministerium ab dem Schuljahr 2021/2022 teilnehmen, um das Informatik-Angebot in der Kursstufe an das mittlerweile etablierte IMP-Profil („Informatik, Mathematik, Physik“) anzupassen.

 

In seiner Präsentation vor dem Stadtrat erläuterte der Schulleiter Jürgen Schwarz, dass das nun dreistündige Basisfach Informatik das bisherige zweistündige Wahlfach in der Kursstufe ersetzen soll. Die Attraktivität des Faches Informatik soll dadurch insbesondere für Schüler mit IMP-Profil gesteigert werden.

Informatik in der mündlichen Abiprüfung

Seit seiner Einführung in Baden-Württemberg im Jahr 2018 wird das IMP-Profil am Rutesheimer Gymnasium ab Klasse 9 angeboten. Zusätzlich zum sprachlichen Profil mit Spanisch als dritte Fremdsprache und alternativ zum naturwissenschaftlichen Profil mit NWT (Naturwissenschaft und Technik). Dieses Profil basiert auf dem Aufbaukurs Informatik, der in Rutesheim als G9 ab Klasse sieben gewählt werden kann. Im Wahlfach Informatik bestand bisher keine Möglichkeit, eine Abiturprüfung zu absolvieren.

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Doch auch alle anderen Schüler haben die Möglichkeit, über einen Brückenkurs in Klasse elf das dreistündige Basisfach zu besuchen. Das Basisfach Informatik ersetzt das sonst zu belegende Fach in Naturwissenschaften. Vorteile für die Schülerinnen und Schüler: Die Kurse werden angerechnet und eine mündliche Abiturprüfung ist in diesem Fach möglich.

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Auch bei den Lehrern ist das Fach gut angekommen. Sowohl die Gesamtlehrerkonferenz als auch die Schulkonferenz hat den Antrag gebilligt. Was die Verwaltung und der Gemeinderat gerne hörten: Für die Stadt Rutesheim ist die Einführung des Basisfachs Informatik budgetneutral, weil in der Schule alle Lehr- und Lernmittel inklusive digitaler Endgeräte durch das bereits etablierte Wahlfach Informatik zur Verfügung stehen. „Da hat uns die Stadt schon immer gut unterstützt“, erklärt Schulleiter Jürgen Schwarz. Die Stadträte bekundeten bei dem Thema Informatik und digital auch Interesse am während der Coronapandemie praktizierten Online-Unterricht. „Das hat uns digital einen riesengroßen Schub nach vorne gebracht“, erklärte Jürgen Schwarz.

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Die Frage sei nun, was man an Gutem aus dieser Zeit und welche neuen Erkenntnissen auf Dauer mitnehmen könne. Die Lehrkräfte hätten einen richtig guten Job gemacht, viel Engagement gezeigt und sich selbst gut weiterentwickelt.

Der CDU-Stadtrat Ralph Lange gab dem Schulleiter des Gymnasiums neben dem Dank für das Engagement der Fachlehrer mit auf den Weg, auch Themen wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen zu berücksichtigen. Die ethischen Fragestellungen zur KI sollten in Gemeinschaftskunde und in Ethik diskutiert werden.

Jürgen Schwarz versicherte der SPD-Gemeinderätin Meike Weiß, dass für das Basisfach Informatik keine weiteren Lehrkräfte eingestellt werden müssen. „Die sind bereits am Gymnasium tätig“, erklärte der Schulleiter.