Schläge, Beleidigungen, Demütigungen: Zu Hause wohnte die Angst. Mareike und Susanne sind zwei Opfer häuslicher Gewalt, die ins Frauenhaus flohen. Der Weg dorthin war schwer – und die Einrichtung hat kaum noch freie Kapazitäten.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Rems-Murr-Kreis - Die Schläge waren nicht das Schlimmste für Mareike. „Der körperliche Schmerz war irgendwann vorbei. Die seelischen Verletzungen haben viel tiefere Narben hinterlassen. Ich war gar nix wert“, sagt die Frau Mitte 50. Mareike sitzt an einem großen Holztisch, zusammen mit Susanne, die ungefähr halb so alt ist wie sie. Niemand darf wissen, dass die Frauen hier sind, in diesem alten Haus, das in einer Stadt im Rems-Murr-Kreis steht. Niemand, der draußen vorbeigeht, ahnt, dass das Gebäude eine Zufluchtsstätte ist: Für Frauen, deren Partner sie geschlagen, gedemütigt und bedroht haben.