Ab April 2019 ehrt das Deutsche Fußballmuseum herausragende Spieler- und Trainerpersönlichkeiten in einer Hall of Fame. Mit Matthias Sammer ist auch ein ehemaliger Profi des VfB Stuttgart dabei.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Dortmund - Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund bietet schon heute eine beeindruckende Ansammlung an Raritäten, Trophäen und Erinnerungen rund um die Geschichte des deutschen Fußballs. Über 200 000 Besucher strömen jährlich in die seit 2015 bestehende Dauerausstellung gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs. Ab April 2019 ist die Einrichtung dann um eine weitere Attraktion reicher.

 

Am Ende der Ausstellung werden die Besucher einer ganz besonderen Auswahl an früheren Fußballerinnen, Fußballern und Trainern begegnen – in der Hall of Fame des deutschen Fußballs. „Endlich erhält der deutsche Fußball seine Ruhmeshalle“, sagt Manuel Neukirchner, der Direktor des Deutschen Fußballmuseums, „die Hall of Fame würdigt die größten Legenden erstmals zentral an einem Ort. Damit ist die Grundlage für eine neue Institution im deutschen Fußball gelegt.“ Und schon jetzt ist klar, wer zur Gründungself dieser Ruhmeshalle gehören wird.

Viele Namen wurden heiß diskutiert

In Dortmund trafen sich in dieser Woche 21 der 26 Jurymitglieder, allesamt Sportjournalisten führender deutscher Tageszeitungen, Fachmagazine, Onlineportale, Hörfunk- und Fernsehsender. Auch unsere Redaktion ist mit Dirk Preiß, dem Leiter des Sportressorts, vertreten gewesen. Alle deutschen Fußballer und Trainer, die bereits seit fünf Jahren ihre aktive Laufbahn beendet haben, durften vorab nominiert werden, aus dieser Vorauswahl der Jurymitglieder ergab sich eine 26 Namen umfassende Shortlist – aus dieser wiederum in Dortmund die erste Elf (plus Trainer) der Hall of Fame gewählt wurde.

Toni Turek oder Sepp Maier? Guido Buchwald oder Paul Breitner? Klaus Fischer oder Helmut Rahn? Sepp Herberger oder Helmut Schön? „Wir haben in der Jury hart um jeden einzelnen Namen gerungen“, sagt Manuel Neukirchner. Auch kritische Themen, wie etwa die Rolle Herbergers im Dritten Reich oder die Auswirkungen der Sommermärchen-Affäre auf die Wahl von Franz Beckenbauer, wurden ausführlich diskutiert. Allerdings auch mit dem Fokus der Bewertung auf die Rolle der Nominierten als Spieler oder Trainer, nicht etwa als Funktionär. Besonders heiß wurde über die Frage debattiert: Wolfgang Overath oder Günther Netzer? Mit dem glücklichen Ende für den früheren Gladbacher.

Die Hall of Fame wird jährlich ergänzt

„Am Ende ist es gelungen, die herausragenden Spieler-Generationen in dieser Gründungself zusammenzuführen“, ist Museumsdirektor Neukirchner sicher. Matthias Sammer, der als Spieler sowohl für die Nationalmannschaft der DDR als auch für die Auswahl des wiedervereinigten Deutschlands aktiv war, ist übrigens der einzige Spieler mit einer Vergangenheit beim VfB Stuttgart – vorerst. Denn: Die Ruhmeshalle des deutschen Fußballs wird ab sofort jährlich ergänzt.

Der VfB vor dem Spiel in Leverkusen: Chance für Gonzalo Castro?

Zunächst wählt die Jury die Hall of Fame des deutschen Frauenfußballs – 2019, also 30 Jahre nach dem ersten EM-Gewinn einer deutschen Frauenmannschaft. Danach werden Jahr für Jahr weitere Spieler- und Trainerpersönlichkeiten der deutschen Fußballgeschichte in die Hall of Fame gewählt. Also womöglich auch diejenigen, die in dieser ersten Runde trotz Nominierung noch nicht aufgenommen worden sind wie etwa Guido Buchwald oder Jürgen Klinsmann. Streng nach Positionen wird dann übrigens nicht mehr aufgeteilt. Anders bei der ersten Elf plus Coach.

Der DOSB hat eine Ruhmeshalle des deutschen Sports

Je ein Torhüter und Trainer, je drei Abwehrspieler und Stürmer sowie vier Mittelfeldspieler umfasst das Gründungsteam der Ruhmeshalle in Dortmund, die im April 2019 feierlich vorgestellt wird und dann Teil der Dauerausstellung im Fußballmuseum bleiben soll. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ehrt übrigens herausragende Persönlichkeiten mit einer Hall of Fame des deutschen Sports.

Derzeit umfasst sie 113 Namen aus unterschiedlichsten Sportarten und auch aus dem Behindertensport. Überschneidungen gibt es einige, andere sind (noch) nicht möglich. Beim DOSB findet sich unter anderem der Name Joachim Löw. Der Weltmeistertrainer war bei der ersten Wahl der Hall of Fame des deutschen Fußballs, wie alle Weltmeister von 2014, dagegen kein möglicher Kandidat – zumindest nicht in der Kategorie Trainer, da er ja nach wie vor im Amt und als Coach aktiv ist.

Das sind die ersten zwölf Mitglieder der Hall of Fame: Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie