Die Pläne für reduzierte Öffnungszeiten in den Hallenbädern in Stuttgart werden heftig kritisiert. Auch in Stuttgart-Plieningen, wo es das Bad besonders hart treffen könnte. Nun tut sich etwas, das Hoffnung aufkeimen lässt.

Plieningen - Bislang haben die Bezirksbeiräte aus Plieningen und Birkach nur Zeit gewonnen. Eigentlich hätte der Bäderausschuss bereits Ende dieses Monats die Pläne der Stadtverwaltung absegnen sollen, wonach durch ein neues Belegungskonzept für die Stuttgarter Hallenbäder die Öffnungszeiten reduziert werden sollten. Der Beschluss ist aber auf Anfang Juli vertagt. Bis dahin hoffen die Bezirksbeiräte, mit ihrem Protest durchdringen zu können. Denn Plieningen könnte es besonders hart treffen. Das Hallenbad im Wolfer hat sowieso nur freitags für die Öffentlichkeit geöffnet. In der neuen Konzeption soll auch dieser Tag zugunsten der Schulen und Vereine ersatzlos gestrichen werden.

 

Der Bezirksbeirat ist mit diesen Plänen alles andere als einverstanden. In ihrer Februar-Sitzung haben die Lokalpolitiker einen interfraktionellen Antrag formuliert, wonach das Bad zumindest freitagnachmittags sowie an einem Tag am Wochenende für jedermann zugänglich bleiben soll. Außerdem forderten sie, dass geprüft wird, ob der Garten des Hallenbads im Sommer wieder geöffnet werden könnte – seit 1993 ist immer während der Freibadsaison zu –, ebenso stellen sie in den Raum, ob die Badeaufsicht beim öffentlichen Betrieb nicht ebenso durch Sportvereine gestellt werden könnte. Vom Geschäftsführer der Bäderbetriebe, Alexander Albrand, kam nun schriftlich ein Zwischenstand. Und der stimmte die Bezirksvorsteherin und die Räte zumindest vorsichtig hoffnungsvoll, einen Kompromiss finden zu können. Zur Überraschung von Andrea Lindel wird eine Aufsicht durch Vereine geprüft. „Da scheint unter Umständen was möglich zu sein. Ich dachte, das geht nicht“, sagte sie in der jüngsten Sitzung der Bezirksbeiräte.

Eine Absage gibt es allerdings schon

Unter die Lupe nehme man aktuell auch eine Öffnung am Freitagnachmittag sowie an einem Tag am Wochenende. „Dieser Vorschlag wird geprüft und als Option in ein modifiziertes Konzept mit aufgenommen“, heißt es in der Antwort. Ebenso untersucht werde eine parallele Nutzung durch Vereine und normale Badegäste, doch da konnte die Bezirksvorsteherin aus der Vergangenheit von Beschwerden seitens der Nicht-Vereinsmitglieder berichten, etwa wegen zu viel Lärms, „das nur aus dem Nähkästchen“.

Eine Absage setzte es indes jetzt schon für die Öffnung des Gartenhallenbads im Sommer – wegen Personalmangels. Zum Vergleich: Im vergangenen Sommer fehlten stadtweit um die zehn Saisonkräfte. Das Inselbad in Untertürkheim musste daher die Saison über seine Öffnungszeiten drastisch reduzieren.

Ebenso infrage stellt der Geschäftsführer der Bäderbetriebe, Alexander Albrand, in Plieningen eine kurzfristige Nutzung von weißen Flecken, also temporären Ausfällen. Zumindest für die Öffentlichkeit sei dies nicht praktikabel, lässt er wissen, „dafür stehen Personal und Mittel kurzfristig nicht zur Verfügung“.