Seit Neuestem treffen sich in Stuttgart-Fasanenhof die Wooligans. Dabei handelt es sich um eine Gruppe, die Obdachlosen aus Stuttgart warme Sachen für den Winter anfertigt. Und auch die Handarbeitenden haben viel von diesem ungewöhnlichen Einsatz.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Fasanenhof - Endlich bekommt der braune Strumpf seinen Zwilling. Vor vier, fünf Jahren hat Ursula Schnabl den Socken gestrickt, dann ist er in der Schublade gelandet. Denn die Frau aus Plieningen fand einfach keine Muße mehr, den zweiten zu stricken. Vielleicht wäre der Wollstrumpf für immer ein Einzelstück geblieben – doch das Schicksal wollte es anders. Denn an jenem Nachmittag sitzt die 55-Jährige im Wohncafé Fasanenhof und hat bereits die ersten Reihen für den Gegenpart geknüpft. Ursula Schnabl gehört zu den vor Kurzem in Stuttgart gegründeten Wooligans. Seit Ende April trifft sich die Handarbeitsgruppe auf dem Fasanenhof, um für Obdachlose in Stuttgart warme Sachen für den Winter zu stricken und zu häkeln.