Nach einem kopf- und leidenschaftslosen Auftritt bei den Füchsen Berlin gibt es beim Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen einiges zu besprechen. Viel Zeit bleibt jedoch nicht, denn am Dienstag geht’s bereits weiter.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Berlin - Mit einem Sieg bei den Füchsen Berlin hätte Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen den schärfsten Verfolger im Kampf um Platz fünf um sieben Punkte distanzieren können, nach dem 27:34 (11:19) ist das Polster auf drei Zähler geschmolzen. „Man hatte das Gefühl, dass man uns nach der Anfangsphase, als wir klare Chancen liegen ließen, den Stecker gezogen hat, sowohl was die Energie in den Beinen, als auch den Kopf betrifft“, sagte der enttäuschte Frisch-Auf-Trainer Hartmut Mayerhoffer. Beim 12:26-Rückstand (40.) steuerte sein völlig indisponiertes Team auf ein verheerendes Debakel zu. Für die Ergebniskosmetik war in den letzten 20 Minuten die zweite Garde zuständig, das einzige, was der Coach positiv hervorheben konnte:

 

Ellebaek bester Werfer

„Wir haben extrem viel gewechselt. Und den Jungs, die auf der Platte standen, ist es wenigstens gelungen, die Niederlage in einem einigermaßen erträglichen Rahmen zu halten“, sagte Mayerhoffer – und ergänzte: „Auch wenn es schwer wird und wir wenig Zeit haben – wir können dieses Spiel nicht ad acta legen, es gibt einiges zu besprechen.“ Beste Werfer bei Frisch Auf waren Rückraumspieler Tobias Ellebaek (5) und Kreisläufer Kresimir Kozina (4). Nach monatelanger Pause (Pfeiffersches Drüsenfieber) feierte Rechtsaußen Marco Rentschler sein Comeback mit zwei Treffern.

Dienstag in Lemgo

Torjäger Marcel Schiller war schon in den ersten fünf Minuten zweimal mit einem Siebenmeter am überragenden Füchse-Keeper Dejan Milosavljev gescheitert. Am Ende kam Schiller, der danach über weite Strecken von Till Hermann vertreten wurde, auf zwei Feldtore. Überragender Feldspieler bei den Füchsen war das vor der Saison vom FC Barcelona gekommene dänische Rückraumass Lasse Andersson (9 Tore). Für Frisch Auf (nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Spielen) geht es bereits am Dienstag (18.30 Uhr) beim TBV Lemgo Lippe weiter. Das Team reist am Montag von Berlin aus direkt nach Ostwestfalen. Fest steht: Steigert sich Frisch Auf gegenüber dem kopf- und leidenschaftslosen Auftritt in Berlin nicht in allen Belangen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Platz fünf verloren geht.

Aufstellungen

Füchse Berlin Milosavljev 1 Tor (1.-46. Minute), Genz (46.-60.); Ernst 2, Wiede 3, Holm, Gojun 1, Andersson 9, Lindberg 4/1, Freihofer 3, Michalzcek 2, Chrintz, Matthes, Kopljar 1, Koch 4, Marsenic 1, Drux 3.

Frisch Auf Rebmann (1.-20., 31.-60.), Kastelic (20.-30.); Neudeck, Theilinger 2, Kneule 2, Heymann 2, Bagersted 1, Ellebaek 5, Jonsson 1, Schiller 2, Rentschler 2, Goller 1, Bozic-Pavletic 1, Hermann 3, Zelenovic 1, Kozina 4.