Stuttgarts Handballer führen gegen den SC Magdeburg mit fünf Toren, müssen sich dem Tabellenführer am Ende aber mit 27:30 geschlagen geben.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Als Magdeburgs Magnus Saugstrup einen Fehlpass des TVB Stuttgart nutzte und eineinhalb Minuten vor Schluss ins leere Tor zum Endstand 30:27 traf, war die Hoffnung auf die Sensation geplatzt vor erstmals ausverkauften Haus in diesem Jahr.

 

Die nach den aktuellen Corona-Verordnungen angebotenen 3600 Karten für die Porsche-Arena waren am Sonntag jedenfalls allesamt verkauft zum Spiel in der Handball-Bundesliga gegen den Tabellenführer, vor dem Trainer Roi Sanchez gesagt hatte: „Wir sind zwar krasser Außenseiter, aber auch Underdogs können mit der Unterstützung durch das Publikum durchaus für eine Überraschung sorgen.“

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Das ist seiner Mannschaft dann über 60 Minuten gelungen, nachdem sie in der ersten Hälfte schon mit fünf Toren geführt hatte und es zur Pause 16:16 stand. Nach zuletzt drei Punkten aus zwei Partien gegen den Bergischen HC sowie die HSG Wetzlar hatte die Mannschaft im Abstiegskampf neuen Mut geschöpft und die Fans trauten ihren Augen nicht, als der TVB den Favoriten die ersten zwanzig Minuten (13:8) mit einer starken Defensive in große Nöte brachte. „Wir sind sehr erleichtert. Kompliment an Stuttgart, sie haben uns alles abverlangt“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. Am Ende fehlte vielleicht auch die eine oder andere Torwart-Parade von Miljan Vujovic oder Ivan Pesic. Dafür machte Kreisläufer Zarko Peshevski (5 Tore), dessen Zukunft nach wie vor offen ist, eine starke Partie.

„Natürlich hatten wir uns zum jetzigen Zeitpunkt fünf, sechs Punkte mehr erwartet“, gibt Geschäftsführer Jürgen Schweikardt zu. Was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt, zeigte sie (auch ohne den im Training umgeknickten Spielmacher Max Häfner) am Sonntag, weil mit der Abkehr vom ultimativen Tempospiel unter Sanchez mehr Ruhe und Effektivität eingekehrt ist. „Am Ende ist es ärgerlich, dass wir ohne Punkte dastehen“, sagte Patrick Zieker (4). Und der Abstiegskampf somit weiter geht – am 24. März in Hannover. „Wenn ihr diese Leistung konservieren könnt, schafft ihr euer Ziel“, machte Gäste-Coach Wiegert noch Mut.