Verunsicherung pur bei Frisch Auf Göppingen: Durch das 30:33 gegen den SC DHfK Leipzig schraubt der Handball-Bundesligist seine Negativserie auf 5:13 Punkte. Gewisse Ratlosigkeit macht sich breit.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Marcel Schiller trat nach den enttäuschenden 60 Minuten gegen die Werbebande und stieß einen Fluch von sich: Der Torjäger von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen verlor mit seinem Team in der EWS-Arena gegen den SC DHfK Leipzig mit 30:33 (14:16). Damit konnte die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer ihren Abwärtstrend nicht stoppen. Aus den vergangenen neun Spielen holte Frisch Auf bei 5:13 Punkten nur einen Sieg. Damit drohen die Göppinger nach einer lange Zeit sehr guten Saison endgültig ins Mittelfeld der Tabelle durchgereicht zu werden.

 

Schiller wirft zwölf Tore

„Unser großes Manko war heute, dass wir in eigener Überzahl viel zu viele Fehler gemacht haben“, sagte Rückraumspieler Nicolai Theilinger, der drei Tore erzielte. Beste Göppinger Werfer waren Marcel Schiller (12/3), Tobias Ellebaek und Josip Bozic-Pavletic (je 4).

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Die Verunsicherung im Frisch-Auf-Team war nach der Misserfolgsserie deutlich spürbar. Festmachen lässt sich das nicht zuletzt an Rückraumspieler Sebastian Heymann. Der Nationalspieler präsentierte sich völlig von der Rolle, ließ jegliche Leichtigkeit vermissen und leistete sich einen Fehler nach dem anderen. So konnte es sein Team auch nicht nutzen, dass Leipzig seinen kroatischen Schlüsselspieler Marko Mamic bereits in der 24. Minute nach einem Foul an Tim Kneule mit einer Roten Karte verlor. Nach dem 22:22 (43.) zog das Team von Trainer Andre Haber auf 30:25 (53.) davon, gekonnt geführt von Nationalspieler Philipp Weber. Frisch Auf, das das Torwartduell dank Urh Kastelic (14 Paraden) diesmal sogar für sich entscheiden konnte, kämpfte sich noch einmal auf 29:31 (57.) heran – doch es reichte nicht mehr zu dem so dringend benötigten Punktgewinn.

Mittwoch beim Bergischen HC

„Die Ballsicherheit fehlte, wir leisteten uns zu viele technischer Fehler, und unsere Abschlüsse waren gleich zu Beginn des Spiels wieder schlecht, dadurch gaben wir dem Gegner Rückenwind“, sagte Mayerhoffer. Warum die Chancenverwertung zum wiederholten Mal ganz schwach war, dafür hatte der Coach keine Erklärung parat.

Weiter geht es für Frisch Auf an diesem Mittwoch (19 Uhr) beim Tabellen-Zehnten Bergischen HC. Auch dort wird es nicht einfach, den Abwärtstrend zu stoppen. Möglicherweise hilft es, dass man erstmals seit vielen Wochen nun von Platz fünf abgerutscht ist und der Druck weg ist. Wobei Frisch Auf diese Platzierung, trotz einer hervorragenden Ausgangsposition, öffentlich nie als Ziel ausgegeben hat, was sich im Nachhinein auch als Fehler entpuppen könnte.

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Aufstellungen

Frisch Auf Göppingen: Kastelic (1.-60. Minute), Rebmann (bei zwei 7m); Neudeck (ne.), Theilinger 3 Tore, Kneule 3, Heymann 1, Bagersted 1, Ellebaek 4, Jonsson, Schiller 12/3, Rentschler (ne.), Goller (ne.), Bozic-Pavletic 4, Hermann (ne.), Zelenovic 1, Kozina 1.

SC DHfK Leipzig: Saeveras (1.-43. Minute), Birlehm (43.-60.); Wiesmach 7 Tore, Witzke 4, Krzikalla 6/6, Meyer-Siebert 1, Binder 3, Larsen 2, Roschek, Weber 5, Mamic 2, Remke, Gebala 3, Milisevic, Esche, Gansau.