Den Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga können sich die Frauen der SG Leonberg/Eltingen wohl abschminken. Zumindest in der aktuellen Saison. Das Trainer-Amt ist noch vakant. Larissa Wagner übernimmt die zweite Mannschaft.

Leonberg - Den Traum vom Aufstieg von der Württembergliga in die Baden- Württemberg Oberliga haben sich die Handball-Frauen der SG Leonberg/Eltingen am vergangenen Wochenende mit der Niederlage beim SV Ludwigsburg-Oßweil wohl selbst verbaut. Der Abstand auf den zweiten Tabellenplatz, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt, ist auf vier Punkte angewachsen. Die Mannschaft steht derzeit im Mittelfeld auf dem siebten Tabellenplatz. „Das war’s wohl“, sagt Jürgen Wagner, bei der Spielgemeinschaft der sportlicher Leiter für den weiblichen Aktiven-Bereich. Selbst er, der stets mit großem Optimismus voran geht, muss eingestehen, dass das Thema, vorne mitzuspielen, „vermutlich abgehakt ist, jetzt müssen wir schauen, dass wir die Saison ordentlich zu Ende bringen“. Der Mannschaft fehle Konstanz und sie habe nach guten Spielen immer wieder Ausfälle zu beklagen.

 

Trotzdem hat Jürgen Wagner, der selbst zu seiner aktiven Zeit als Fußballer beim damaligen Regionalligisten TSF Ditzingen spielte, den Leistungssprung weiterhin vor Augen. Wenn nicht jetzt, dann eben in der kommenden Saison. „Ich bin nicht bei der SG als sporlicher Leiter angetreten mit dem Ziel, dass die erste Frauenmannschaft zehn Jahre lang in der Württembergliga spielt“, sagt der 50-Jährige, „irgendwann muss man es formulieren, dass wir nach oben wollen.“

Hierfür müssten aber auch die Voraussetzungen gegeben sein. Jürgen Wagner streckt bereits seine Fühler nach Verstärkungen aus. „Wir suchen Spielerinnen, die aus den oberen Klassen kommen.“ Auch die Trainerfrage ist noch offen, nachdem die SG-Verantwortlichen beschlossen haben, den Vertrag des bisherigen Coaches Reiner Havenith nicht mehr zu verlängern (wir berichteten). „Da sind wir dran“, sagt der sportliche Leiter.

Einen Schritt weiter ist die SG Leonberg/Eltingen in anderen Bereichen. Ivan Toldo, aktueller Trainer der zweiten Frauenmannschaft in der Bezirksliga (die sich momentan mit der TSG Reutlingen um den Platz an der Tabellenspitze duelliert) wird in der kommenden Saison das erste Herren-Team in der Württembergliga betreuen. Seine Nachfolgerin bei den Frauen ist Jürgen Wagners Frau Larissa. Die 46-Jährige trainiert aktuell die weibliche A-Jugend und assistiert bereits bei den Bezirksliga-Spielen der Frauen auf der Bank, da vier ihrer Schützlinge schon fest zum Kader der Aktiven zählen. „Es ist besser, wenn sie noch eine Bezugsperson haben und nicht gleich ins kalte Wasser geworfen werden“, sagt Larissa Wagner. Sie selbst spielte zu ihrer aktiven Handball-Zeit drei Jahre beim TSV Weilimdorf und zwölf Jahre beim VfL Sindelfingen in der Dritten Liga. Nach ihrem Karriereende 2004 war sie von 2007 bis 2009 Co-Trainerin beim Zweitligisten in Metzingen, an der Seiten von Jochen Griesmeier. Durch Tochter Saskia, die mittlerweile bei den Frauen in der Württembergliga eine feste Größe ist, fanden die Eltern den Weg zur SG. „Wir können Privates und Sportliches gut trennen“, sagt Jürgen Wagner. Falls die SG-Zweite in die Landesliga aufsteigen sollte, „ist das klare Ziel der Klassenerhalt, wenn nicht, wollen wir wieder in der Bezirksliga ganz oben mitspielen“, sagt Larissa Wagner.

Das zweite Frauen-Team soll auch ein Sprungbrett für die A-Jugendlichen sein, die zu den Aktiven wechseln. „Je höher wir hier spielen, desto größer ist der Anreiz für sie, bei uns zu bleiben und nicht den Verein zu wechseln“, sagt die künftige Betreuerin, die die A-Jugendlichen an Stefan Schuster abgeben wird. Schusters Aufgabenbereich ist damit umfangreicher. Schon in dieser Saison trainiert er die B-Jugendlichen, die er künftig gemeinsam mit dem älteren Jahrgang betreuen wird. Hinzu wird er die sportliche Leitung im weiblichen Jugendbereich alleine übernehmen und überlässt Jürgen Wagner den Aktivenbereich. Melanie Glaser ist für das Training der C-Jugend verantwortlich, Michael Sengstacke für das der D-Jugend.

Ende Mai wollen sich die A-Juniorinnen, die momentan in der Bezirksliga spielen, wieder für die Württembergliga qualifizieren. „Ich will eine Leistungsentwicklung sehen“, gibt Schuster die Richtung vor.