Bei den Handballern der Spvgg Renningen nimmt Coach Peter Gubesch hingegen beim Training sogar Rücksicht auf die Spielzeiten bei der WM. „Das Training am Dienstagabend haben wir verlegt. Ich kann die Jungs schlecht in der Halle rumscheuchen, wenn im Fernsehen Deutschland gegen Frankreich spielt“, sagt er. Auch ansonsten will er die Einheiten dem WM-Spielplan anpassen: „Vielleicht wird das ein oder andere Training kürzer, dafür aber intensiver“, kündigt er an. Er wolle auf keinen Fall, dass sich Spieler beim Training immer wieder auf die Toilette verabschieden, damit sie heimlich auf dem Smartphone gucken könnten, wie es bei der WM stehe. Zudem betrachtet er das Handball-Gucken als Fortbildung für seine Spieler: „Wenn sich jeder anschaut, wie der Spieler auf seiner Position agiert, wird er automatisch besser“, sagt Gubesch mit einem Schmunzeln.

 

Top-Favorit ist für ihn Frankreich: „Auch ohne den verletzten Nikola Karabatic sind sie stark genug, wie man am Abschneiden der französischen Teams von Montpellier, Nantes und Paris in der Champions League sehen kann“, erläutert er. Darüber hinaus hat er aus Skandinavien Vizeweltmeister Norwegen und Co-Gastgeber Dänemark auf der Rechnung, Titelverteidiger Spanien sowie aus dem Ostblock Kroatien und Russland. Weltmeister wird seines Erachtens die Mannschaft, die die größte Tiefe im Kader hat. „Das kann sogar Deutschland sein, allerdings vermisse ich im Team die so genannten Typen, die mit ihrem Wesen fast alles von einer Mannschaft fernhalten“, erklärt der Renninger Trainer.

Karten für die Hauptrunde in Köln

Terminliche Auswirkungen hat die Handball-WM beim TSV Korntal: Das traditionelle Rixe-Handballspiel für den langjährigen Trainer und Abteilungsleiter Jörg Riexinger findet am Freitag, 18. Januar, dem ersten Ruhetag bei der WM statt. „Wir hätten gern am 19. Januar gespielt, aber wegen der WM genehmigen Verband und Bezirk nicht einmal ein Benefizspiel an diesem Tag“, bedauert Korntals stellvertretender Abteilungsleiter Thomas Schwarz. Am Freitagabend um 19.30 Uhr treffen der Bundesligist SG BBM Bietigheim und der französische Zweitligist Sélestat Alsace Handball aufeinander. Ein Public Viewing von WM-Spielen gibt es auch beim TSV Korntal nicht. „Vielleicht schauen die Spieler vor dem Training in der Halle zusammen ein Spiel im Fernsehen oder über Laptop und einen Beamer an. Aber eine öffentliche Veranstaltung für Zuschauer ist nicht geplant“, erklärt Schwarz, der selbst Karten für die Hauptrunde in Köln hat. Das Team von Bundestrainer Prokop erwartet er nicht unter den besten vier Teams. Seiner Meinung nach werden Frankreich und Dänemark sowie Spanien und Kroatien den Titel unter sich ausmachen.