Aufstieg in die zweite Liga verpasst: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang verlieren gegen die Gäste vom VfL Eintracht Hagen mit 33:39.

Oppenweiler - Als Ruben Sigle in der 38. Spielminute den Treffer zur 23:22-Führung für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang erzielte, war die Euphorie in der Mannschaft so groß wie nie zuvor in diesem Spiel. Allerdings auch so groß wie danach nicht mehr. Denn kurz nach diesem Glücksmoment übernahmen die Gäste vom VfL Eintracht Hagen endgültig die Kontrolle des Geschehens auf dem Feld und gewannen am Samstagabend letztlich mit 39:33 (17:16). Für das gastgebende Team um den Trainer Matthias Heineke, früher jahrelang beim TSV Schmiden aktiv, war die Aufgabe in den Finalspielen dieser Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga zu groß. Sie war unlösbar. Bereits das Hinspiel vor zehn Tagen hatte es mit 31:36 verloren. Die Bürde, diesen Fünf-Tore-Rückstand aufholen zu müssen, war zu schwer. „Der Glaube war am Anfang zu 100 Prozent da. Wir haben uns mit allem, was wir haben, dagegengestemmt. Wir haben alles probiert, mehr Risiko ging nicht, aber der Gegner hatte für alles eine Lösung und war am Ende einfach besser“, sagte der unterlegene Coach Matthias Heineke. Somit steigt der Verbund des VfL Eintracht Hagen in die zweite Bundesliga auf.

 

Die Trommler heizten in Oppenweiler die Stimmung an

Die Vorbereitung auf dieses finale Saisonspiel hatte mit einer guten Nachricht für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang begonnen: Es durften wieder – wenn auch nur wenige – Zuschauer in die Gemeindehalle in Oppenweiler. Die Trommler heizten die Stimmung an. Das schien die Gastgeber zu beflügeln, denn sie hielten in der ersten Spielhälfte gut mit, boten dem Favoriten eine ebenbürtige Vorstellung. „Da war eine krasse Intensität drin, wir haben überemotional gespielt, waren am Limit“, sagte Matthias Heineke. Bis zur 38. Spielminute. Dann kippte das Spiel zugunsten der Gäste, weil die ihr bemerkenswertes Niveau halten konnten; bei den Spielern des HC Oppenweiler/Backnang dagegen schwand mit jedem Gegentreffer der Glaube an den Erfolg ein Stückchen mehr. „Da wurde uns der Saft abgedreht, vom Kopf her war das dann nicht mehr zu machen“, sagte der Trainer, der beim TSV Schmiden mal in der vierthöchsten Liga gespielt hatte.

Matthias Heinekes Team wird der Saft abgedreht

Die Effektivität der Gäste war entscheidend für ihren Sprung in die zweite Bundesliga. Sie hatten in Jan-Lars Gaubatz, Valentin Schmidt und in Tim Stefan umsichtige und treffsichere Rückraumspieler und waren auch über die Außenspieler stets gefährlich. Beim HC Oppenweiler/Backnang war Marcel Lenz, 31 und auch mit Schmidener Vergangenheit, mit sieben Toren diesmal nur zweitbester Werfer; Ruben Sigle markierte acht Treffer. Felix Raff, der in der Jugend beim HSC Schmiden/Oeffingen gespielt hatte, war zweimal erfolgreich. Florian Frank kam nicht zum Einsatz. Den letzten Treffer der Begegnung erzielte am Samstagabend Evgeni Prasolov. Es war auch sein letzter Treffer im Trikot des HC Oppenweiler/Backnang, denn in der nächsten Saison wird der 33-jährige Ex-Schmidener für den VfL Waiblingen in der Württemberg-Liga antreten (wir haben berichtet). „Mein letztes Spiel hier war etwas Besonderes – nach zehn Jahren in der dritten Liga“, sagte Evgeni Prasolov, der im Sommer 2018 nach Stationen beim TSB Heilbronn-Horkheim und bei der TGS Pforzheim nach Oppenweiler gekommen war.

Mit dem VfL Eintracht Hagen steigt auch die Mannschaft des HC Empor Rostock in die zweite Liga auf; sie setzte sich in der zweiten Finalbegegnung gegen den 1. VfL Potsdam durch. Für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang um Matthias Heineke steht nun eine Pause an, bevor es am 1. Juli mit der Vorbereitung auf die nächste Saison losgehen wird – dann wieder in der dritten Liga Süd.