Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang um den Trainer Matthias Heineke, jahrelang auch beim TSV Schmiden aktiv, verlieren am Samstagabend das erste Finalspiel in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga beim VfL Eintracht Hagen mit 31:36.

Hagen - Mitte der zweiten Spielhälfte hatten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang sich zurückgekämpft, waren nahe herangerückt an die Gastgeber vom VfL Eintracht Hagen, die zu diesem Zeitpunkt nur noch mit 26:24 in Führung lagen. Die Chance auf ein ansprechendes Ergebnis in diesem ersten Finalspiel der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga war zum Greifen nah. Doch am Ende zog der Favorit wieder davon und gewann diese Begegnung in der heimischen Sporthalle am Samstagabend mit 36:31 (17:14). Damit steht die unterlegene Mannschaft um den Trainer Matthias Heineke, der früher jahrelang in Schmiden aktiv war, im Rückspiel am nächsten Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle in Oppenweiler) vor einer schwierigen Aufgabe. „Von einem Sieg waren wir im ersten Spiel weit entfernt, aber es kann genauso nur mit zwei oder drei Toren Differenz ausgehen, deshalb sind wir nicht ganz zufrieden. Wir haben aber in jedem Fall noch eine Chance“, sagte Matthias Heineke. Eine klitzekleine Chance lebt.

 

Der VfL Eintracht Hagen hat zu viele starke Leute

Der Coach des HC Oppenweiler/Backnang, seit Sommer 2016 im Amt, wusste von der Stärke des Finalgegners. Er kannte auch die Qualitäten der beiden Außenspieler Daniel Mestrum (links) und Damian Toromanovic (rechts), deshalb ließ er sie zunächst besonders gut bewachen. Der Nachteil: Im Zentrum ergaben sich Lücken, die von Tim Stefan oder auch von Kim Voss-Fels gefunden und genutzt wurden. Also beschloss Matthias Heineke, den Abwehrverbund in der Mitte zu verstärken. Doch auf allen Positionen konnte er die Lücken nicht schließen, und so waren Daniel Mestrum und Damian Toromanovic (jeweils sechs Treffer) sowie Tim Stefan (fünf Tore) und Kim Voss-Fels (drei Tore) am Ende die entscheidenden Akteure des VfL Eintracht Hagen. Bei den Gästen stach erneut Marcel Lenz heraus. Mit zehn Treffern war er der erfolgreichste Werfer auf dem Feld, verwandelte alle sechs Siebenmeter.

Mit den 31 erzielten Toren seiner Spieler war Matthias Heineke am Samstagabend zufrieden; an der Offensive lag es nicht, dass die Mannschaft das erste Finalspiel verloren hat. Mit der Abwehrleistung dagegen war der Trainer nicht ganz einverstanden, sieht aber die Größe der Aufgabe und sagt: „Unsere Leistung war herausragend, wie wir immer wieder zurückgekommen sind. Kämpferisch waren wir am Limit – und sogar darüber.“ Er sah auch eine clevere Vorstellung seines Teams, dem nur Kleinigkeiten fehlten, um ein besseres Ergebnis zu erzielen und damit die Ausgangssituation vor dem Rückspiel am kommenden Samstag freundlicher zu gestalten. „Die Unterschiede im Spiel waren nicht Kleinigkeiten, sondern noch weniger“, sagte der 39-jährige Matthias Heineke, der nun die Trainingswoche nutzen möchte, um die Spieler auf die finale Aufgabe in dieser Saison vorzubereiten.

Am Samstag gilt es, einen Fünf-Tore-Rückstand aufzuholen

Am Samstagabend gilt es, einen Fünf-Tore-Rückstand aufzuholen. „Wir wollten, dass die Entscheidung erst in unserer Halle fällt, das haben wir erreicht“, sagte Matthias Heineke, der auch die Ex-Schmidener Felix Raff, Evgeni Prasolov und Florian Frank zu seinem Kader zählt. Vielleicht dürfen zur Entscheidung um den Aufstieg in die zweite Bundesliga auch wieder Zuschauer in die Gemeindehalle in Oppenweiler, die jüngste Corona-Verordnung hat diese Perspektive eröffnet.

Der Plan des Trainers für das nächste Spiel ist klar: Er möchte frühzeitig einen Vorsprung herausspielen, damit seine Mannschaft an den erforderlichen Sieg glaubt. Am Ende müsste sie sechs Tore mehr erzielt haben als die Gäste. Auch ein Erfolg mit fünf Treffern Vorsprung genügt, wenn dem Gegner weniger als 31 Tore gelingen. Sollte die Begegnung nach 60 Spielminuten – im ungewöhnlichen Fall – mit einem 36:31-Heimsieg enden, gäbe es umgehend ein Siebenmeter-Werfen. Wichtig für Matthias Heineke ist lediglich, dass eine klitzekleine Chance lebt.