Die Handballverbände Baden-Württembergs haben nicht nur die Proficlubs im Blick: Sie schlagen im Zuge der Coronakrise eine Freistellung aller Vereine von fiskalischen Zahlungen im Jahr 2020 vor.

Stuttgart - Die Handballverbände Baden-Württembergs schlagen im Zuge der Corona-Krise eine Freistellung aller Vereine von fiskalischen Zahlungen im Jahr 2020 vor. „Aufgrund der wegfallenden Spiele, Meisterschaften, Bewirtungs- und Festeinnahmen etc.“ sollten nicht nur die Profi-Clubs „im Steuerjahr 2020 von allen fiskalischen Zahlungen freigestellt werden“, sagte Alexander Klinkner, Präsident des Südbadischen Handballverbandes (SHV).

 

Ehrenamtlichen helfen

Diesen Vorschlag unterstützen alle Vorsitzenden der Vereinigung Handball Baden-Württemberg in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. „Das wäre ein Beitrag, der auch den Ehrenamtlichen und Helfern vor Ort massiv helfen würde“, heißt es in dem Schreiben. Neben dem SHV gehören auch der Badische Handball-Verband (BHV) und der Handballverband Württemberg (HVW) dem gemeinnützigen Verein an. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus ruht der Spielbetrieb auf allen Ebenen derzeit bis mindestens 19. April.

In Ruhe beraten

Wichtig sei es, so Hans Artschwager (Hildrizhausen), der Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), Vize-Präsident des DHB und Sprecher der Landesverbände, dass sich die Verantwortungsträger nicht zu Entscheidungen gedrängt fühlten. „Jetzt benötigen die Entscheider im Präsidium des DHB und den Landesverbänden die notwendige Ruhe, sich mit den Vereinen, aber auch mit den Juristen zu beraten, und das Für und Wider bedacht abzuwägen.“ Für solch gewichtige Entscheidungen sei es schädlich, „wenn Verbands- wie Vereinsvertreter, aber auch die Medien – was oft in unklaren Situationen passiert – mit Dringlichkeitshaltungen taktieren“. Natürlich könnte auch kurzfristig entschieden werden, aber mit der Folge, dass dann nachjustiert, Teile verworfen oder korrigiert werden müssten. „Deswegen beabsichtigen wir, mit mehr Hintergrund und in Ruhe zu agieren“, erklären die drei Landesverbands-Chefs.