Angeführt von Rückkehrer Andreas Blodig kommt der SV Fellbach zum Auftakt der Württemberg-Liga daheim gegen den VfL Waiblingen zu einem 24:24-Remis. Kurz vor Schluss macht der Aufsteiger dabei noch einen Rückstand von zwei Toren wett.

Fellbach - Andreas Blodig war am Samstagabend nicht zu stoppen. Der zu seinem Heimatverein zurückgekehrte Spielmacher führte die Handballer des SV Fellbach daheim in der Zeppelinhalle zum 24:24-Unentschieden (14:12) gegen den VfL Waiblingen. Dabei glänzte er nicht nur mit zehn Treffern, sondern auch mit diversen sehenswerten Anspielen. Hinterher zeigte sich der Spielertrainer „mehr als zufrieden“ mit dem einen Punkt, der gegen die in der Württemberg-Liga etablierten Waiblinger „nicht eingeplant war“. Auch Martin Mößner, sein Partner an der Seitenlinie, beschrieb das Ergebnis als „geile Sache, die wir sehr gerne mitnehmen“.

 

Der letzte Angriff gehörte allerdings dem VfL Waiblingen

Die Zufriedenheit auf der Seite des Aufsteigers hing auch mit dem Spielverlauf zusammen. Zwei Minuten vor Ende der Partie führten die Gäste aus Waiblingen noch mit zwei Toren, ehe Andreas Blodig und der Außenspieler Juri Sawada den Ausgleich herstellten. Der letzte Angriff gehörte allerdings dem VfL Waiblingen. Wenige Sekunden vor der Schlusssirene parierte jedoch der überzeugende Benjamin Krotz im Fellbacher Tor den Versuch der Gäste. Andreas Blodig warf sich daraufhin in den Abpraller und blockte den allerletzten Wurf. Dann gab es kein Halten mehr. „Wir sind gefühlt eher der Sieger“, fasste der 30-Jährige die hektische Schlussphase zusammen.

Von diesem Ausgang konnte zu Beginn des Spiels keiner ausgehen. Schnell zeigte die Anzeigetafel in der Zeppelinhalle einen Spielstand von 0:3. „Am Anfang war die Nervosität zu spüren, die jungen Spieler waren aufgeregt“, sagte Martin Mößner. Dass der Rückstand nicht größer ausfiel, hatte der SVF dem Taktgeber Andreas Blodig zu verdanken. Vier der ersten fünf Fellbacher Tore gingen auf sein Konto. Martin Mößner zeigte sich ungemein froh, den ehemaligen Bundesliga-Spieler in seiner Mannschaft zu wissen: „Es ist eine Riesensache für uns, dass Andi mit seiner Qualität bei uns ist.“ Ab Mitte der ersten Hälfte stabilisierte sich die Abwehr, und auch der Schlussmann Benjamin Krotz bekam immer öfter seine Finger an das Spielgerät. Am Ende der Partie standen für ihn vier parierte Siebenmeter zu Buche. Beim Stand von 6:11 ließ er gar fast 14 Minuten lang keinen Ball passieren, so dass seinen Vorderleuten auch aufgrund zahlreicher Gegenstöße sieben Treffer in Folge gelangen.

Allerdings war dies nur ein zwischenzeitliches Hoch

Die zweite Hälfte begann genau andersherum wie der erste Durchgang. Dieses Mal starteten die Fellbacher überzeugend und konnten ihren Vorsprung schnell auf vier Tore ausbauen. Allerdings war dies nur ein zwischenzeitliches Hoch. Zwar überstanden die Gastgeber zunächst noch eine dreifache Unterzahl ohne Gegentor, dann aber wurden die Zeitstrafen zunehmend zum Problem, weshalb Martin Mößner später monierte: „In diesen Situationen müssen wir cleverer agieren.“ Die ständige personelle Unterlegenheit auf dem Spielfeld spiegelte sich auch alsbald im Ergebnis wider. Beim Stand von 20:20 in der 48. Spielminute war die Begegnung wieder ausgeglichen. Es entwickelte sich eine Partie, in der es hin und her ging. Einen schwerwiegenden Fehler beging der Waiblinger Joakim Schwarz, der sein Team mit einer Zeitstrafe zwei Minuten vor dem Ende bis zu ebendiesem dezimierte. Was folgte, waren die starken Szenen von Andreas Blodig, Juri Sawada und Benjamin Krotz, ehe der Jubel beim Abpfiff keine Grenzen mehr kannte.

So schlichen die Gäste um den Trainer Tim Baumgart (davor beim TV Oeffingen und beim TSV Schmiden) mit hängenden Köpfen vom Feld, während die Fellbacher mit dem Großteil der rund 400 Zuschauer feierten. „Wenn wir uns einen Auftakt hätten wünschen dürfen, hätte er vermutlich so ausgesehen“, sagte Martin Mößner. Der Mann des Abends war der Rückkehrer Andreas Blodig, der die eigene Leistung als „ordentlich, aber mit Steigerungspotenzial“ bewertete. Für den TSV Altensteig, der den SVF am nächsten Samstag empfängt, mag das wie eine Drohung klingen. SV Fellbach: Krotz, Sedlacek – Blodig (10/5), Schuhbauer (3), Moritz Schäfer (3), Sawada (2), Rauch (2), Bauer (2), Pfeil (1), Kesel (1), Constantin Schäfer, Liebing, Connert, Toth.