Eigentlich hatte Rolf Brack seine Trainerkarriere für beendet erklärt. Nun kehrt der Coach mit 67 Jahren noch einmal ins Handballgeschäft zurück und hilft bei einem Zweitligisten aus.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Am Freitag Abend verloren die DJK Rimpar Wölfe gegen die SG BBM Bietigheim mit 21:25. Danach ging alles ganz schnell. Der Handball-Zweitligist trennte sich nach der Niederlage von Trainer Ceven Klatt und verpflichtete bis zum Saisonende Rolf Brack als Nachfolger. Der Handball-Lehrer aus Scharnhausen hatte vergangenen Mai seine Trainerkarriere eigentlich für beendet erklärt, nicht ohne ein kleines Schlupfloch zu lassen: „Man soll nie nie sagen, Jupp Heynckes ist mit 72 Jahren aus dem Ruhestand zurückgekehrt“, sagte er damals im Interview mit unserer Redaktion. Jetzt geht sein Comeback schon im Alter von 67 Jahren über die Bühne. „Nach dem Anruf von Geschäftsführer Roland Sauer, ob ich die Wölfe bis zum Saisonende übernehmen würde, musste ich nicht lange überlegen. Ich kenne Roland und die handelnden Personen sowie viele Spieler durch meine Tätigkeit für die Wölfe vor drei Jahren sehr gut und es stand außer Frage, sofort meine Unterstützung für den Verein zu signalisieren“, begründete Brack sein Engagement. Er war seinerzeit als Berater für den Club aus Unterfranken tätig und kennt aus dieser Zeit laut eigener Einschätzung noch „über 50 Prozent der Leistungsträger“.

 

Thomann kommt im Sommer

Für die neue Runde steht in Rimpar bereits seit Februar Julian Thomann (bisher Nachwuchskoordinator und A-Junioren-Trainer beim HBW Balingen-Weilstetten) als Nachfolger von Ceven Klatt fest. Ebenfalls schon länger klar: Der nun freigestellte 37-Jährige Klatt wird am Saisonende Benjamin Matschke als Chefcoach bei Bundesligist Eulen Ludwigshafen ablösen.

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Brack soll nun wichtige Vorarbeit für Thomann leisten: „Einen Handballverrückten und -fachmann wie Rolf Brack für uns zu gewinnen, gibt uns nochmal einen enormen Know-How-Transfer und die bestmögliche Vorbereitung auf die Saison 2021/22“, teilte Geschäftsführer Roland Sauer mit, dessen Sohn Daniel (bis 30. Juni noch Vorstandsvorsitzender bei Fußball-Zweitligist Würzburger Kickers) einst in der Bundesliga in Balingen von Rolf Brack trainiert wurde.

Rimpar steht aktuell mit 27:33 Punkten auf Platz zehn der Tabelle. Bracks erstes Spiel als Wölfe-Coach führt ihn am 28. Mai zum HC Elbforenz. „Es sind noch acht Spiele, und wir sind noch nicht gerettet“, sieht Brack seine Aufgabe nicht nur als „Vorbereitungskurs“ für die neue Saison.