Die Handballer des SV Fellbach und des TSV Schmiden belegen vor dem Treffen der Stadtnachbarn am Samstag (19.30 Uhr, Zeppelinhalle) die beiden letzten Tabellenplätze in der Baden-Württemberg-Oberliga.

Fellbach - Es gab Spielzeiten, da waren die Handballer des SV Fellbach und des TSV Schmiden aus sportlicher Sicht ganz schön weit voneinander entfernt. In der Saison 2012/2013 zum Beispiel kämpften die Fellbacher in der Landesliga, während die Schmidener zwei Klassen höher in der Baden-Württemberg-Oberliga um Punkte rangen. Da die einen in jener Runde besonders erfolgreich waren, die anderen dagegen weniger, trafen sie sich in der darauf folgenden Saison in der Württemberg-Liga wieder. Nach weiteren Auf- und Abstiegen sind sie heute wieder ganz nah beisammen – in der Baden-Württemberg-Oberliga, vereint in der Abstiegszone. Nach sieben Begegnungen stehen die Fellbacher Handballer um den Rückraumspieler Maximilian Pfeil mit 4:10 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz, die Mannschaft des TSV Schmiden wartet dahinter noch auf den ersten Punktgewinn. Am Samstag (19.30 Uhr, Zeppelinhalle in Fellbach) kommt es zum ersten Treffen der Stadtnachbarn in dieser Spielzeit. „Das ist für uns eine gute Möglichkeit, den Fuß in diese Saison zu kriegen und die Trendwende zu schaffen“, sagt der TSV-Trainer Slavko Pustoslemsek.

 

Eine letzte Chance im Abstiegskampf für den TSV Schmiden

Der Schmidener Abteilungsleiter Wolfgang Bürkle sieht gar eine letzte Chance, um den Abstiegskampf nicht frühzeitig aufgeben zu müssen. Am Mittwochabend haben er und der Trainer sich besprochen – wie sie es regelmäßig tun – und dabei eruiert, wo sie „die Mannschaft noch kitzeln können“. In dieser unbefriedigenden Situation haben sie einen gemeinsamen Weg gefunden. Dieser soll mit einem Sieg im Stadtderby beginnen.

Slavko Pustoslemsek sieht seine Mannschaft spielerisch nicht so weit weg von den Ligakonkurrenten. „Aber wir müssen jetzt endlich punkten, es gibt schließlich keine Haltungsnoten“, sagt er. Da ist es nicht förderlich, dass in Moritz Klenk, Lucca Holder, Marvin Klein und auch Luca Bohl gleich vier Spieler in dieser Woche krankheitsbedingt oder aus Verletzungsgründen nicht oder nicht voll trainieren konnten. Es fehlen ja eh schon die Langzeitverletzten Marvin Züfle und Richard Babjak. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, es gibt jetzt nur noch den Weg nach vorn“, sagt Slavko Pustoslemsek.

Der SV Fellbach musste zuletzt zwei deutliche Niederlagen verkraften

Die Handballer des SV Fellbach haben zwar bereits vier Punkte auf der Habenseite, doch auch sie stecken mitten im Abstiegskampf. Zuletzt fehlte ihnen gar so ein wenig der Kampf, der letzte Wille und der letzte Biss, wie es der Abteilungsleiter Dieter Pfeil beschreibt. Zuletzt mussten sie gegen die Teams des TSB Schwäbisch Gmünd (28:36) und des TuS Schutterwald (30:39) zwei deutliche Niederlagen verkraften. In diesem Nachbarschaftsduell wünscht Dieter Pfeil sich wieder eine andere Einstellung. „Das Derby gewinnt, wer es mehr will“, sagt er und hofft auch auf die Unterstützung der Zuschauer. Es gibt während dieser Corona-Warnstufe keine Beschränkung, was die Anzahl der Fans angeht, wohl aber gilt in der Zeppelinhalle die 3G-Regel; wer nicht geimpft und auch nicht genesen ist, kommt nur mit einem sogenannten PCR-Test hinein.

Dieses neuerliche stadtinterne Treffen ist das erste seit dem 30. März 2019, als die Fellbacher Handballer – damals noch in der Württemberg-Liga – mit 26:25 gewonnen hatten und anschließen aufgestiegen sind. Der Spielertrainer Andreas Blodig, der im Sommer 2017 zu seinem Heimatverein SV Fellbach zurückgekehrt war, schätzt die Chancen beider Teams auf einen Ligaverbleib als gering ein. „Realistisch betrachtet haben die anderen Teams mehr aufzubieten. Sie sind erfahrener, zum Teil besser ausgebildet und körperlich stärker.“ Doch dieses Spiel am Samstag möchte er unbedingt gewinnen. Auch wenn das nächste Stadtderby in der Zeppelinhalle dann wieder in der Württemberg-Liga stattfinden sollte.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.handball-sv-fellbach-koerperlich-unterlegene-fellbacher.52bc31ff-0f28-43b7-862e-3fbb85530295.html

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