Felix Wald leistet seinen Bundesfreiwilligendienst in einem Pilotprojekt bei der SG Leonberg/Eltingen. Ganz nebenbei geht er für den Club in der Bezirksliga als Linksaußen auf Torejagd. Ab und zu ist auch ein Einsatz in der Landesliga drin.

Leonberg - Felix Wald hat bei der Spielgemeinschaft Leonberg/Eltingen eine Doppelfunktion inne. Zum einen geht er als Linksaußen der zweiten Herrenmannschaft in der Bezirksliga auf Torejagd. Gelegentlich ist sogar ein Einsatz im Landesligateam drin. Zum anderen leistet er seinen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in der Geschäftsstelle des TSV Eltingen ab. Damit ist der Gerlinger, der auch eng mit Schulen zusammenarbeitet, nicht nur der erste „Bufdi“, sondern auch der erste festangestellte Mitarbeiter des Clubs.

 

Wenn der 19-Jährige nach einem Punktspiel am Wochenende die Tasche in die Ecke stellt, ist seine Arbeit für die SG Leonberg/Eltingen längst nicht getan. Seit September steht der Gerlinger auch beruflich im Dienst des Vereins und kümmert sich wochentags hauptsächlich um administrative Aufgaben. Der junge Mann organisiert unter anderem Trainingslager für die Nachwuchsteams, erstellt Bewirtungspläne an Spieltagen, verfasst Newsletter und arbeitet mit am Vereinsmagazin.

Warum aus Felix Wald ein „Bufdi“ wurde? „Hier kann ich zwei Dinge, die ich gerne mache, miteinander verbinden – zum einen ist das die Leidenschaft für Handball und zum anderen der Umgang mit Kindern“, sagt der 19-Jährige, der aber nicht nur in der Geschäftsstelle des TSV anzutreffen ist. Nachmittags steht die Kernzeitbetreuung von Grundschülern in der Schellingschule auf dem Programm. Außerdem hilft er drei Mal in der Woche Schülern an der Gerhart-Hauptmann-Realschule bei den Hausaufgaben. Der Handball kommt dabei freilich nicht zu kurz. In Arbeitsgruppen bringt der Gerlinger, der seinem Verein seit der C-Jugend die Treue hält, die Kinder mit der Sportart in Berührung.

Um ein Haar wäre aber alles ganz anders gekommen. Bevor sich der Abiturient mit dem Bundesfreiwilligendienst auseinandersetzte, stand er kurz davor, in den gehobenen Polizeidienst einzutreten. Eine Zusage für eine Ausbildung hatte er bereits in der Tasche. „Dann war ich mir aber nicht mehr sicher, ob es das ist, was ich tatsächlich machen möchte“, sagt Felix Wald, der sich schließlich innerhalb des Vereins über die Möglichkeiten des BFD, der seit 2011 den Zivildienst ersetzt, informierte.

Einer seiner ersten Ansprechpartner war Frieder Kurtz, Abteilungsleiter bei der SG und zuständig für die Bereiche Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit. „Felix entlastet nicht nur den Vorstand, er unterstützt auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter”, sagt Kurtz, der für die Bewerbung beim Württembergischen Handballverband – dieser ist für die Vergabe der Bufdi-Plätze zuständig – alle Hebel in Bewegung setzte. Drei Monate hatte der Club, um die Voraussetzungen zu erfüllen. Kontakte zu Kooperationspartnern mussten geknüpft und auch Sponsoren gefunden werden, um das Gehalt von 380 Euro, an dem sich aber auch der Verband beteiligt, abzudecken. „Für eine Bufdi-Stelle kommen nur Vereine in Frage, die professionelle Strukturen vorweisen können”, betont Kurtz. Diese seien bei der SG Leonberg/Eltingen dank der Jugendarbeit sowie des Engagements von Eltern, Ehrenamtlichen und Sponsoren gegeben.