Im Handwerk nehmen die Sorgen zu. Metzger und Bäcker leiden besonders unter den hohen Energiepreisen. Doch es gibt auch noch eine ganze Reihe anderer Probleme.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Auf der Alb ist es immer einen Kittel kälter. Doch jetzt weht Jochen Rieck ein besonders rauer Wind ins Gesicht. „Seit 45 Jahren habe ich keine solchen Probleme erlebt wie jetzt gerade“, klagt der Metzger aus Römerstein. Was ihn umtreibt wie noch nie, sind die massiv gestiegenen Energiekosten. Der Mann im weiß-blauen Metzgerkittel braucht Strom für seine Maschinen, zum Heizen und Kühlen der Lagerräume, in denen Fleisch und Würste hängen, in denen frische Maultaschen und Fleischsalat aufbewahrt werden. Strom braucht er auch zum Schlachten. Rieck nämlich macht dies nicht im Schlachthaus, sondern in seinem eigenen Produktionsbetrieb: „So kann ich den Bauern sagen, wie sie die Tiere mästen sollen, dann wird das Fleisch besser.“ In seiner Schlachterei musste der Obermeister der Fleischer-Innung Reutlingen im August letzten Jahres für 12 700 Kilowattstunden Strom 3600 Euro zahlen, ein Jahr später lag seine Rechnung für nur noch 8200 Kilowattstunden bei 6200 Euro. Dass er weniger Strom brauchte, hat er seiner neuen Photovoltaikanlage zu verdanken. Doch Rieck hat auch verschiedene Filialen, in denen Wurst und Fleisch gekühlt werden müssen. Alles in allem sind seine Stromkosten in einem Jahr von 10 000 Euro auf 20 000 Euro gestiegen.