Der beliebte Onlinedienst will mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Nachrichten die Datensicherheit für seine Nutzer verbessern. Absolute Sicherheit vor Hackern bietet aber auch die neue Technik nicht.

Stuttgart - „Kommst du nachher mit zum Fußball?“ – „Klar“ : Mit dem Programm WhatsApp kann man super-schnell Nachrichten auf die Smartphones seiner Freunde schicken. Oder Fotos und Videos teilen. Und weil die App, also das Programm auf dem Smartphone, nichts oder nur wenige Cent kostet, ist es sehr beliebt. Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen WhatsApp weltweit – das sind zwölf Mal so viele Menschen, wie Deutschland Einwohner hat.

 

Es gibt aber auch Leute, die WhatsApp gegenüber skeptisch sind. Viele Eltern warnen beispielsweise davon, nicht jedes Foto aus dem Freibad oder von der letzten Party übers Handy an Freunde zu schicken. Sie sagen: „Du weißt ja nicht, wer das Bild noch sehen kann!“ Bislang hatten sie mit dieser Warnung auch recht. Denn wie viele kostenlose Anbieter von Apps will auch das Unternehmen, dem WhatsApp gehört, mit dem Programm Geld verdienen. Das geht beispielsweise, indem man von den Nutzern Profile erstellt. Wann sie von wo und an welche Telefonnummer eine Nachricht schicken zum Beispiel. Oder welche Fotos sie gemacht haben. Solche Informationen sind für Unternehmen interessant, die Werbung gezielt auf dem Handy bestimmter Personen einblenden. Beispielsweise für neue Fußball-Schuhe, wenn jemand viele Fotos vom Fußball mit Freunden teilt.

Seit gestern aber sehen die Nutzer von WhatsApp ein kleines Schloss, wenn sie eine Nachricht verschicken. Dabei steht der Hinweis: „Nachrichten, die du in diesem Chat sendest, sowie Anrufe, sind jetzt mit Ende-zu -Ende-Verschlüsselung geschützt.“ Diese Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bedeutet: Nur derjenige, der die Nachricht „Kommst du nachher mit zum Fußball“ schreibt und derjenige, dem er sie schickt, können sie lesen. Das Unternehmen WhatsApp aber hat keinen Zugriff mehr darauf. Auch vor Hackern – das sind Menschen, die unerlaubt auf ein Handy oder einen Computer zugreifen – oder Geheimdiensten sind die Nachrichten, Bilder und Videos nun besser geschützt. Ganz sicher aber ist keine Verschlüsselung. Deshalb bleibt der beste Schutz für peinliche Fotos: Sie nicht verschicken, sondern schnell wieder löschen.