Azubis des Ventilatorenherstellers EBM Papst verantworten in diesem Jahr den Auftritt des Unternehmens bei der Hannover Messe und machen sich für das Thema Ausbildung stark. Das Projekt lockt sogar Kanzler Olaf Scholz an.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Der Ventilatorenhersteller EBM Papst setzt Vertrauen in den eigenen Nachwuchs. Der ist für den kompletten Unternehmensauftritt bei der Hannover Messe vom 17. bis 21. April verantwortlich – von der Planung über die Organisation bis hin zur Repräsentation. Die Azubis präsentieren sich dort als „Zukunftshelden“, sie wollen Vorurteile gegenüber einer Berufsausbildung abbauen und zeigen, welchen hohen Stellenwert diese hat.

 

Auch Bundes- und Landespolitiker hat der Nachwuchs in Eigenregie eingeladen – mit Erfolg. Das Projekt stößt auf großes Interesse. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt am Montag mit dem indonesischen Präsidenten. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) wird am Dienstag erwartet, angesagt haben sich auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).

„Veraltete Vorstellungen über Ausbildung“

„Die Vorstellungen der Gesellschaft über eine Ausbildung sind veraltet“, sagt Melanie Bildhoff (22). Sie macht ein duales Studium und gehört mit Kim Ziegler (20) und Maximilian Chrzan (19) zu den federführenden Azubis in dem 17-köpfigen Team. Heute gelte es, Verantwortung zu übernehmen.

Eigenständig kümmerten sie die Azubis um die komplette Organisation von Hotelbuchungen über die Produktauswahl bis hin zum Anschreiben von Kunden. „Wir wollen zeigen, welche hervorragenden Entwicklungsmöglichkeiten eine moderne Berufsausbildung bietet“, sagt EBM-Papst-Chef Klaus Geißdörfer. Er hält es für wichtig, junge Menschen für Technik zu begeistern.

Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Mulfingen (Hohenlohe) und Standorten in Landshut und St. Georgen (Schwarzwald) ist weltweit führender Hersteller von Ventilatoren und Antrieben und beschäftigt insgesamt knapp 15 000 Mitarbeiter. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 2,3 Milliarden Euro.