In Baden-Württemberg befürchten Experten eine neue Hantaviren-Epidemie. Besonders viele Fälle gibt es bislang in Stuttgart. Viele sind sich der Gefahr kaum bewusst – dabei kann eine Infektion Erreger durchaus gefährlich werden. Ein Betroffener berichtet.

Stuttgart - Er hatte wie immer seine Runde gedreht, erzählt Ulrich Merz. 15 Kilometer auf Feldwegen und durch den Wald. Dreimal die Woche absolviert der 64-Jährige sein Lauftraining – als Ausgleich zu seinem stressigen Bürojob. Doch seit jenem Tag Ende April ist seine Ausdauer nicht mehr dieselbe: „Es begann mit Fieber und Gliederschmerzen“, sagt Merz, der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Erst dachte er an eine fiebrige Erkältung. „Corona konnte ich ausschließen, weil ich mich kurz zuvor habe testen lassen.“ Doch als das Fieber immer höher stieg und sich scheußliche Rückenschmerzen einstellten, überwies ihn sein Arzt ins Krankenhaus. Der Verdacht der Mediziner: Akutes Nierenversagen aufgrund einer Hantavirusinfektion.