Das Beste aus StZ-Plus 2018: Stuttgart-21-Gegner wie Ulrike Pott und Nina Picasso protestieren seit acht Jahren unermüdlich gegen den Bahnhofsneubau. Was treibt sie an? 

Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Stuttgart - Ein Tag wie schon tausend andere Tage im Leben von Ulrike Pott. Fünfmal in der Woche steht die 73-Jährige frühmorgens auf, trinkt noch schnell eine Tasse Kaffee und nimmt den Bus vom Killesberg zum Hauptbahnhof. Punkt sechs beginnt ihre Schicht. Die nächsten Stunden verbringt sie am Arnulf-Klett-Platz in einem Zelt, das einem wetterfesten Marktstand ähnelt. Seit bald acht Jahren ist die Mahnwache gegen Stuttgart 21 rund um die Uhr besetzt, und seit bald acht Jahren gehört Ulrike Pott zu jenen, die die Stellung halten. Wofür der Stress? „Ich mache hier nichts anderes, als unsere Demokratie und unsere Gesetze zu verteidigen“, sagt sie.