Die emotionale Rede eines jungen Harvard-Absolventen wird zu einem viralen Hit. Auch Prominenten wie Justin Timberlake und Hillary Clinton feiern das Plädoyer.

Stuttgart - Pointiert, emotional – und dazu auch noch in Reimform: Der Harvard-Absolvent Donovan Livingston hielt vergangene Woche bei der Abschlussfeier der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der US-amerikanischen Eliteuni eine Rede, die offensichtlich nicht nur die Zuhörer vor Ort begeisterte. Der Videomitschnitt ist mittlerweile auch zu einem viralen Hit geworden.

 

In seinem Plädoyer, das an einen Poetry-Slam-Beitrag erinnert, spricht der junge Afroamerikaner Livingston von den Missständen im Bildungssystem und dem Kampf um Gleichberechtigung in den USA. „Noch vor allen anderen Möglichkeiten ist Bildung die größte ausgleichende Kraft gegen die Ungleichheit der Menschen“, zitierte er gleich zu Beginn seiner Rede den amerikanischen Reformer und Sklaverei-Gegner Horace Mann.

An seinem eigenen Beispiel macht er dann deutlich, wie sehr ihn die immer noch verbreitete Diskriminierung von Afroamerikanern geprägt habe. So sei er ein „störender, geschwätziger“ Schüler gewesen, in dessen Blutbahnen die Revolution pumpte. „Ein Gemenge an Erinnerungen, die Amerika gerne vergessen würde. Aber meine Vergangenheit erlaubt mir nicht, still zu sitzen.“ In der siebten Klasse, so Livingston, habe ihm schließlich seine Lehrerin gezeigt, wie er all seine Energie produktiv einsetzen könne – nämlich mithilfe seiner Stimme und seinen Gedichten: „Sie gab mir eine Bühne und eine Plattform, sie sagte mir, dass unsere Geschichten Leitern sind, um einfacher an die Sterne zu kommen.“

Zum Schluss appelliert der junge Mann an seine Kommilitonen: „Wacht auf – und erhebt eure Stimme gegen die Ungleichheit!“ Sie sollten sich nicht unterkriegen lassen. „Wir wurden nicht geboren, um gewöhnlich zu sein. Wir wurden geboren, Kometen zu sein”, sagte er. „Der Himmel ist nicht die Grenze, er ist nur der Anfang. Fliegt los.“

Das Video begeistert die Netzgemeinde: Bei Facebook wurde der Clip bis Dienstagnachmittag knapp elf Millionen Mal geklickt und mehr als 170.000 Mal geteilt – unter anderem auch von Prominenten wie US-Sänger Justin Timberlake und der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. „Du brauchst Inspiration? Bitte sehr“, schreibt Timberlake bei Facebook. Und Clinton findet folgende Worte: „Wundervolle Rede, Donovan. Es sind junge Uni-Absolventen wie Du, die beweisen, dass Amerikas beste Tage noch kommen werden.“